Krieg treibt Hunderttausende in die Flucht: Vorarlberger können helfen

Politik / 01.03.2022 • 05:30 Uhr
Krieg treibt Hunderttausende in die Flucht: Vorarlberger können helfen
REUTERS/Stoyan Nenov

Russische Invasion in die Ukraine verursacht unglaubliches Leid.

Schwarzach Über eine halbe Million Ukrainerinnen und Ukrainer sind bereits aus ihrer Heimat vor dem Krieg geflohen. Es sind vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht mehr verlassen. Sie könnten jederzeit für in den Krieg eingezogen werden.

Setzt sich die russische Offensive fort, ist mit rund vier Millionen Kriegsflüchtlingen in den Nachbarländern zu rechnen und mit sieben Millionen Vertriebenen in der Ukraine selbst. Rund 18 Millionen Menschen könnten auf humanitäre Hilfe angewiesen sein, warnt EU-Katastrophenschutzkommissar Janez Lenarcic.

Hilfe leisten

“Es passiert da etwas im Herzen von Europa, das uns alle angeht und uns alle beschäftigt”, erklärt Walter Schmolly, Direktor der Caritas in Vorarlberg, bei Vorarlberg LIVE. Mit der Initiative “Vorarlberg hilft” schaffe man gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, dem Roten Kreuz und den Vorarlberger Nachrichten einen Rahmen, um gut helfen zu können. Das Geld fließe dort hin, wo es am meisten gebraucht werden, sagt Schmolly. Zum einen arbeite die Caritas vor Ort: “Wir schaffen in der Ukraine Aufenthaltszentren für jene, die innerhalb des Landes flüchten müssen, aber keine Unterkunft finden.” Es gehe auch um die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Hygieneartikel und psychologische Betreuung. Ebenso würden die Nachbarländer der Ukraine unterstützt.

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Polen zählte laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR über 280.000 Menschen, die in den vergangenen Tagen aus der Ukraine über die Grenze kamen, Ungarn knapp 85.000, Rumänien rund 32.500 und die Slowakei rund 30.000. Andere Flüchtlinge seien direkt in anderen Länder weitergereist. Viele fänden Unterschlupf bei Bekannten und Verwandten.

Österreich bereitet sich vor

Die österreichische Bundesregierung sagt nicht nur den Nachbarländern ihre Hilfe zu. Sie beteuert auch, Flüchtlinge aufzunehmen, sollte dies notwendig werden. Das Innenministerium koordiniert dazu Menschen und private Initiativen, die Quartiere bereitstellen wollen. Sie können sich unter nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at melden.

Auch in Vorarlberg läuft die Quartierssuche an. Die Vorbereitungen zur Aufnahme von Personen, die aus der Ukraine flüchten, sei mit Hochdruck im Gange, heißt es seitens der Landespressestelle. Land, Gemeindeverband und Caritas tauschen sich regelmäßig aus, was es zur Flüchtlingsbetreuung brauche, ob und welche Quartiere angefragt wären, berichtet Schmolly. Natürlich sei es nicht einfach, Wohnraum verfügbar zu machen. Je größer die Zahl der Flüchtlinge sei, desto herausfordernder werde es. “Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.”

Vorarlberg Hilft

Caritas: Raiba Feldkirch, IBAN: AT323742200000040006; Ukraine-Nothilfe; Rotes Kreuz: Raiffeisen Feldkirch, IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248; „Vorarlberg hilft“