Europas Waffenimporte deutlich gestiegen
Experten sehen Verhältnis mit Russland als Grund.
stockholm Während der weltweite Waffenhandel in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen ist, hat Europa zwischen 2017 und 2021 deutlich mehr Waffen importiert. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) hervor. Wesentlicher Faktor dafür sei die deutliche Verschlechterung der Beziehungen zwischen europäischen Staaten und Russland. Im Vergleich zu den Jahren zuvor (2012 bis 2016) stieg der Waffenimport nach Europa um 19 Prozent und machte damit 13 Prozent des weltweiten Waffenhandels aus. Großbritannien, Norwegen und die Niederlande waren die größten europäischen Importeure, man erwarte aber auch in anderen Staaten Europas einen deutlichen Anstieg im kommenden Jahrzehnt, heißt es in dem Bericht.
Weltweit ging der Waffenhandel um 4,6 Prozent zurück. Die Top Fünf der Waffenexporteure blieben unverändert. Nummer eins sind die USA (39 Prozent), gefolgt von Russland (19 Prozent), Frankreich (elf Prozent), China (4,6 Prozent) und Deutschland (4,5 Prozent). Während die Exporte aus den USA und Frankreich stiegen, fielen jene aus China, Russland und Deutschland. Indien, Saudi-Arabien, Ägypten, Australien und China, zählen zu den fünf größten Importeuren. Asien und Ozeanien blieben mit 43 Prozent Anteil am globalen Waffenhandel die größte Import-Region. Die starke Aufrüstung mancher Länder (Australien plus 62 Prozent, Ostasien plus 20 Prozent) führen die SIPRI-Experten auf die wachsenden Spannungen mit China zurück.
Mit einem Importplus von 2,8 Prozent gab es im Nahen Osten nur wenig Veränderung, wobei sich der Waffenhandel hier generell auf hohem Niveau befindet. Afrika importierte zwischen 2017 und 2021 um 34 Prozent weniger als in den fünf Jahren davor, auch die Importe nach Nord- und Südamerika fielen um 36 Prozent.