Nach-Corona-Zeit
Wir haben jetzt zwei Jahre Corona mit mehr als drei Millionen Todesopfern und tiefgreifenden Veränderungen unseres täglichen Lebens hinter uns. Und haben wir nicht alle gedacht und gehofft: Jetzt muss aber endlich mal Schluss sein mit dem unnormalen Leben? Aber was kam und ist und steht uns stattdessen noch bevor? Da ist aktuell der von Putin angezettelte verbrecherische Vernichtungskrieg in der Ukraine. Mit vielen aktuellen und noch zu erwartenden neuen Unmoralitäten für die Menschheit.
Beispielsweise Angst vor einem weltumspannenden Atomkrieg. Selbst wenn er nicht kommt, sind als Kriegsfolgen weltweite Hungersnöte, vermutlich nicht nur friedliche Verteilungskämpfe, und eine Energiekrise mit wirtschaftlichem und sozialem Niedergang in armen und reichen Staaten zu erwarten. Dazu verheerende Auswirkungen der viel zu lange ignorierten Umweltkrise, und ein Befeuern der sich schon lange abzeichnenden Umwälzungen der geopolitischen Machtverhältnisse, Stichwort China.
Heimsuchungen durch kleine grüne Männchen vom Mars können wir getrost vergessen, real existierende Angriffe auf Demokratie, rechtsstaatliche Normen aber nicht. Politische Kräfte in den USA haben schon demonstriert, wie umstürzlerische Versuche für die Abschaffung der Freiheitsrechte der Menschen organisiert werden können. Und die Gefahr einer neuerlichen Machtergreifung durch Ex-Präsident Trump, unterstützt durch ultrarechte politische Kräfte im Land, ist nicht gebannt. Und die brachial herrschende Korona der Autokraten und Diktatoren der Welt betreibt weiterhin ihre menschenverachtende Politik.
Aber noch ist nicht alles verloren: Die vergangenen beiden Jahre haben auch Erfreuliches und Ermutigendes ans Licht gebracht: Die Gemeinschaft der Bedrängten und Bedrohten in vielen Teilen der Welt ist zur Verteidigung von Demokratie, Freiheit, Menschenrechten und wider einen verbrecherischen Krieg in Europa näher zusammengerückt. Mit Solidarität, Hilfen, wirtschaftlicher und militärischer Zusammenarbeit. Politiker diskutieren, wann Neutralität zur Metapher für Wegsehen und Dulden wird.
Normalmenschen wurde bewusst, welche Werte es zu verteidigen gilt und sie handeln millionenfach und im Wortsinne menschlich mit offenen Armen für Bedrängte. Das alles demonstriert das von Menschen guten Willens, wie nach dem ersten und dem Zweiten Weltkrieg eingeleitete und jetzt vom amtierenden US-Präsidenten Biden wieder postulierte Streben nach einer neuen Weltordnung. Und das berechtigt zu Hoffnungen.
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