Regio Leiblachtal in Schieflage

Politik / 29.04.2022 • 08:00 Uhr
Regio Leiblachtal in Schieflage
VN/Steurer

Hörbranz hat die Regio bereits verlassen, am Donnerstag diskutierte Lochau denselben Schritt.

Lochau Die Regio und Energieregion Leiblachtal kommt nach dem kritischen Rechnungshofbericht und dem Austritt von Hörbranz nicht zur Ruhe. Lochaus Bürgermeister Frank Matt bekundet in der Gemeindevertretung am Donnerstagabend wenig Sinn für eine Regio ohne Hörbranz.

Der Karren sei verfahren, Hörbranz und die Regio kommen nicht auf ein gemeinsames Blatt. Scheidegg im Allgäu soll stattdessen als Ersatz geholt werden. Die großen Themen seien aber nur mit Hörbranz zu lösen, warnt er. Sein Vorschlag: Dem Beispiel von Hörbranz zu folgen, bis etwas Ruhe einkehrt und dann, gemeinsam mit Hörbranz, die Regio Leiblachtal wiederzubeleben. “Wir müssen künftig mit Hörbranz zusammenarbeiten, und das geht mit dieser Regio nicht.”

Die Debatte wurde schnell aufgeregt. Die Volkspartei warnt, dass man ohne die Regio und Energieregion um wichtige Förderungen umfallen würde. Ihre Gemeindevertreter sehen ebenfalls den Wert von Hörbranz, aber auch den Wert einer konstruktiven Weiterarbeit und der Vorteile einer Regio. Die Volkspartei räumt ein, dass es personelle Probleme zu geben scheint. Diese sprechen jedoch nicht gegen die Regio an sich.

Matt sieht die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Gemeinden der Region, betont aber Momente, in denen Hörbranz auf Lochau einging, weniger als es die Regio tat. Die Zusammenarbeit in der Region funktioniere einfach nicht. Die ÖVP betont hingegen die selbstgewählte Abhängigkeit Lochaus von Hörbranz. Der große Nachbar habe die Regio übereilt verlassen, statt Lösungen zu suchen.

In namentlicher Abstimmung entschloss sich Lochau gegen den Willen der Volkspartei mit 14 zu 13 Stimmen, den beiden Gemeindezusammenschlüssen mit Jahresende den Rücken zu kehren. Im nächsten Schritt wurde, da man ja noch bis Jahresende Mitglied ist, der Mitgliedsbeitrag von drei Euro pro Einwohner einstimmig angenommen.

VP-Vizebürgermeister Christophorus Schmid bestellte im Anschluss bei Bürgermeister Matt für die nächste Sitzung Konzepte, wie die Zusammenarbeit mit den Gemeinden in Leiblachtal künftig ohne die Regio funktionieren soll.