So geht es weiter mit Gratiscoronatests und Maskenpflicht

Politik / 09.06.2022 • 19:00 Uhr
Zumindest bist Jahresende soll es weiterhin ein begrenztes, aber kostenloses Coronatestangebot geben. <span class="copyright">APA/Georg Hochmuth</span>
Zumindest bist Jahresende soll es weiterhin ein begrenztes, aber kostenloses Coronatestangebot geben. APA/Georg Hochmuth

Gesundheitsminister Rauch betont erneut, dass die Impfung vor schweren Verläufen schützt.

Wien Impfen und weitertesten: Damit soll die Pandemie in Schach gehalten werden, verkündete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag. Er rechnet mit weiteren Coronawellen, “nicht nur heuer, sondern auch in weiterer Folge. Wir können sie aber dämpfen, um die Spitäler zu entlasten”. Daher bleibe auch das aktuelle Testregime bis Jahresende gleich, sagte er am Donnerstag im Rahmen eines Hintergrundgesprächs im Gesundheitsministerium: Das bedeutet fünf kostenlose PCR-Gurgeltests und fünf Antigen-Schnelltests pro Monat und Person.

Baldige Empfehlung des Impfgremiums

Gerade die Impfung sei ein wichtiges Momentum in der Bekämpfung der Pandemie, so Rauch: Sie verhindere schwere Erkrankungen und Hospitalisierungen, womit die Spitzen etwaiger Wellen gedämpft werden können. Die Impfung sei in Verruf geraten, weil sie nicht – so wie erwartet – vor einer Ansteckung schützt. Zu Unrecht, denn die Impfung schütze nachweislich vor schweren Verläufen und Hospitalisierungen.

An dem Gespräch nahm auch Katharina Reich, die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, teil. Sie wiederholte die aktuelle Empfehlung, dass sich die Gruppe der über 65-Jährigen, vulnerable und chronisch Kranke noch vor dem Sommer impfen lassen sollten. Diesbezüglich werde es auch entsprechende Aktionen in Pflegeheimen geben, kündigte sie an.

Alle anderen sollen im Herbst eine Auffrischungsimpfung holen, wenn der saisonale Bonus vorbei ist. Mit einer entsprechenden Empfehlung des Nationalen Impfgremiums rechnet Reich noch vor dem Sommer. Simulationsforscher Niki Popper betonte bei dem Hintergrundgespräch, dass man bei den Modellen sehen könne, dass impfen hilft. So könne etwa bei entsprechender Immunisierung der Höhepunkt bei den Hospitalisierungen um 25 Prozent verringert werden.

Infektionszahlen steigen erneut

Doch schon aktuell ist trotz milderer Temperaturen ein leichter Anstieg an Infektionen zu beobachten. Das Gesundheits- und das Innenministerium haben Donnerstagfrüh 5144 neu registrierte Coronavirusfälle innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet. Am höchsten ist die Zahl in Wien (335,8) und Vorarlberg (269,5). Dass die Zahlen weiter steigen werden, erwartet auch das Covid-Prognosekonsortium. Die effektive Reproduktionszahl ist seit Tagen wieder über 1, der Anteil der infektiöseren Subvariante BA.4/5 steigt weiter und liegt derzeit bei mehr als 16 Prozent.

Rauch: Kein Lockdown in Sicht

Gesundheitsminister Rauch betonte, dass ein Lockdown dennoch nicht “in Blickweite” sei. Auch die Vermeidung von Schulschließungen – “so lange es geht” – gehöre zur Zielsetzung. Die Maskenpflicht könnte aber im Herbst wieder ein Comeback feiern.