“Time”: Selenskyj Person des Jahres

Die UN zählt seit Kriegsbeginn mehr als 6700 zivile Opfer.
Kiew, London Das US-Magazin „Time“ hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu seiner Person des Jahres ernannt. Er habe bewiesen, „dass Mut so ansteckend sein kann wie Angst“. Die Entscheidung für Selenskyj – gemeinsam mit „dem Geist der Ukraine“ – sei „die eindeutigste“, die ihm in Erinnerung sei, sagte Chefredakteur Edward Felsenthal. Unterdessen berichteten die Vereinten Nationen, dass zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mehr als 400 Zivilisten von russischen Truppen getötet wurden.
Die eigentliche Zahl dürfte noch viel höher liegen, teilt das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte mit. Es handle sich um 341 Männer, 72 Frauen, 20 Buben und acht Mädchen. Bis zum 4. Dezember lägen Berichte über 6702 zivile Opfer vor. Russland bestreitet, bei seinem sogenannten militärischen Sondereinsatz Zivilisten zum Ziel zu haben.
Nach den Explosionen auf russischen Militärstützpunkten hat Präsident Wladimir Putin am Mittwoch jedenfalls angekündigt, dass Russland seine Interessen mit allen verfügbaren Mitteln verteidigen werde. Rund neuneinhalb Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine schließt er einen langen Krieg gegen das Nachbarland nicht aus. „Natürlich, es kann ein langer Prozess werden“, so Putin am Mittwoch.