So viele Ärztinnen und Ärzte interessieren sich für eine Kassenstelle in Vorarlberg

Politik / 10.01.2024 • 18:00 Uhr
Der Weg für eine der 100 neuen Kassenstellen für Ärztinnen und Ärzte in ganz Österreich führt über die Gesundheitskasse. <span class="copyright">APA/Harald Schneider</span>
Der Weg für eine der 100 neuen Kassenstellen für Ärztinnen und Ärzte in ganz Österreich führt über die Gesundheitskasse. APA/Harald Schneider

Die ÖGK sucht aktuell in allen Bundesländern nach Medizinern, die sich vorstellen können, in Zukunft eine Kassenstelle zu übernehmen. In Vorarlberg sollen zumindest einmal vier Stellen besetzt werden.

Wien, Bregenz Es gehört zu den Prestigeprojekten von Gesundheitsminister Johannes Rauch: In ganz Österreich sollen 100 neue Kassenarztstellen her, gerecht über alle Bundesländer verteilt, in unterschiedlichen Disziplinen. Das hat der Nationalrat noch vor dem Jahreswechsel beschlossen, kurz darauf legte Rauch per Verordnung fest, in welchen Bundesländern wie viele Praxen tatsächlich neu geschaffen werden. In Vorarlberg wurden es vier Stück.

ÖGK sucht Interessenten

Doch wer besetzt diese Stellen? Dieser Aufgabe hat sich nun die Österreichische Gesundheitskasse angenommen, schließlich schreiben die Sozialversicherungsträger die Stellen dann auch aus. Mit einem Formular auf der Homepage können interessierte Ärztinnen und Ärzte bekannt geben, sich für eine Kassenstelle in einer bestimmten Region zu interessieren. Das Ziel: „Die Rückmeldungen helfen uns dabei abzuschätzen, ob der Bedarf an Stellen und das Angebot an Ärzten in Einklang zueinanderstehen. Mit der (unverbindlichen) Interessentensuche können sich die Ärzte und wir besser auf die Ausschreibung vorbereiten“, heißt es seitens der ÖGK zu den Vorarlberger Nachrichten.

Im Oktober 2023 eröffnete in der Bregenzer Heldendankstraße die erste Primärversorgungseinheit Vorarlbergs. <span class="copyright">VN/Philipp Steurer</span>
Im Oktober 2023 eröffnete in der Bregenzer Heldendankstraße die erste Primärversorgungseinheit Vorarlbergs. VN/Philipp Steurer

Demnach verteilen sich die vier zusätzlichen Kassenstellen im Land wie folgt: Eine für Allgemeinmedizin, eine Primärversorgungseinheit und zwei für Dermatologie. Und wie viele Ärztinnen und Ärzte können sich vorstellen, zukünftig auf einer Kassenstelle im Land zu arbeiten? „Für Allgemeinmedizin gibt es in Vorarlberg fünf Interessentinnen und Interessenten, für Kinder- und Jugendheilkunde sind es ebenfalls fünf Personen, zwei haben sich für Psychiatrie gemeldet und eine für Kinder- und Jugendpsychiatrie“, informiert die Gesundheitskasse auf VN-Anfrage.

Blick in die Zukunft

In der ÖGK habe man sich das Ziel gesetzt, den Auftrag des Gesetzgebers rasch umzusetzen und ein entsprechendes Signal an die Ärzteschaft zu senden. Ausgeschrieben werden die Stellen voraussichtlich ab Mitte Jänner und wahrscheinlich in mehreren Tranchen. Die Vorabmeldung interessierter Ärzte soll schließlich auch dazu dienen, Kontaktdaten für Ausschreibungen zukünftig frei werdender Stellen parat zu haben.

Gesundheitsminister Johannes Rauch freut sich über die 300 Interessenten für 100 Kassenstellen. <span class="copyright">APA/Eva Manhart</span>
Gesundheitsminister Johannes Rauch freut sich über die 300 Interessenten für 100 Kassenstellen. APA/Eva Manhart

Wie Gesundheitsminister Rauch vor Kurzem bekannt gab, bekundeten bereits 300 Ärztinnen und Ärzte in ganz Österreich ihr Interesse an einer der 100 neuen Kassenstellen. Für die Ärztekammer ist der Andrang zwar positiv, dieser allein reiche aber noch nicht für eine „umfassende Jubelmeldung“. Das sagt Bundeskurienobmann Edgar Wutscher. „Wir haben derzeit massive Versorgungsprobleme, unabhängig von den 100 zusätzlichen Kassenstellen sind nach wie vor fast 300 Stellen unbesetzt.“