Über den Personalschwund bei Vorarlbergs Polizei

Vorarlbergs Landespolizeidirektion schloss das Jahr 2023 mit 16 Köpfen weniger ab, als zu Beginn des Jahres noch im Dienst waren.
Bregenz, Wien Vorarlbergs Polizei hat im vergangenen Jahr Personal verloren. Das ergibt sich aus zwei parlamentarischen Anfragebeantwortungen von Innenminister Gerhard Karner an SPÖ-Sicherheitssprecher Reinhold Einwallner. Über die Mehrarbeit in der Exekutive im Land berichteten die VN bereits am Dienstag: Im Jahr 2023 wurden 122.103,25 Überstunden abgerechnet.
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Die Vorarlberger Landespolizeidirektion äußerte sich dazu bisher – trotz mehrmaliger Nachfrage – nicht. In einem Telefonat sprach Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher von einer möglichen Rückmeldung seitens der Pressestelle. Doch diese blieb aus. Die VN stellten unter anderem die Frage, welche Maßnahmen getroffen werden, um die Zahl der Überstunden zu senken, und ob aus Sicht der LPD mehr Planstellen in Vorarlbergs Exekutive notwendig sind.
Weniger Köpfe
Selbst wenn das so wäre, aktuell sind diese Planstellen bei Weitem nicht vollständig besetzt. Auch darüber berichteten die VN bereits. Womit wir beim Personalschwund wären. Waren am 1. Dezember 2022 noch 915 Köpfe auf 955 Planstellen im Land beschäftigt, waren es ein Jahr später nur noch 899 Köpfe – bei einer verfügbaren Planstelle mehr.
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Im Februar hieß es zu den VN aus dem Innenministerium, dass aufgrund des nun wieder voll besetzten Jahrgangs in der Grundausbildung die Vollbeschäftigungsäquivalente bald dem vorhergesehenen Stand entsprechen werden.
Verpflichtende Journaldienste
Warum ist die Anzahl der Köpfe im vergangenen Jahr gesunken? Polizei-Gewerkschafter Manuel Preiß berichtete im VN-Gespräch von einzelnen Kollegen, die aufgrund der Überstunden die Exekutive verlassen hätten. Hinzu würden verpflichtend zu leistende Journaldienste kommen. Davon wurden zwischen Jänner und November im Land 213.413,70 Stunden geleistet.

Laut der aktuellsten Anfragebeantwortung Karners traten 24 Polizistinnen und Polizisten in Vorarlberg im vergangenen Jahr ihren Ruhestand an – zwei davon waren unter 60 Jahre alt. Hinzu kommen 41 Exekutivbedienstete, die aus dem Dienst austraten, gekündigt oder entlassen wurden, oder die ihren Amtsstatus verloren. Fünf von ihnen besuchten noch die Polizeischule.
Zumindest fünf Personen also, die die Planstellen jedenfalls nicht besetzen werden.
