17,1 Millionen Euro für Wasser-Infrastruktur in Vorarlberg

Im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels wird auch laufend am Wassernetz gearbeitet.
Wien Jeder Mensch in Österreich benötigt durchschnittlich 130 Liter Wasser pro Tag. Damit die Versorgung mit hochqualitativem Trinkwasser trotz aktueller Herausforderungen sichergestellt wird, werde investiert, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. “Der Klimawandel in Österreich und Europa ist Realität. Wir sind vermehrt mit Starkregenereignissen und gleichzeitig mit Dürren konfrontiert”, sagte der zuständige Minister Norbert Totschnig (ÖVP).
In Österreich wird das Trinkwasser fast zur Gänze aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Das Netz beträgt rund 81.000 Kilometer. Etwa 93 Prozent der Bevölkerung wird durch zentrale Wasserversorgungsanlagen bedient, der Rest versorgt sich über eigene Hausbrunnen oder Quellen. In den vergangenen 20 Jahren seien laut Totschnig über 10.000 Kilometer neue Wasserleitungen in Betrieb gegangen.
Aktuelle Projekte in Vorarlberg
Auch in Vorarlberg wird in das Trinkwassernetz investiert. 17,1 Millionen Euro an Bundesförderungen lösen 46,2 Millionen Euro an Investitionen aus, informiert das Landwirtschaftsministerium die VN. Mit der Förderungszusage werden konkret Mittel für 48 Projekte für die kommunale Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung mit einem Volumen von 4,3 Millionen Euro freigegeben. Dadurch werden Gesamtinvestitionen in der Höhe von rund 30 Millionen Euro ausgelöst.
Ein aktuelles Beispiel ist etwa das Pumpkraftwerk Straußen, wo unlängst der Rohbau fertig gestellt wurde. Für das von Bund und Land subventionierte Wasserinfrastrukturprojekt werden rund 6,5 Mio. Euro aufgewendet. Herzstück des Großprojekts ist die Neuerrichtung des Grundwasserpumpwerks im Straußenweg in Hörbranz.
Ein neu genehmigtes Projekt befindet sich in der Marktgemeinde Götzis: Dort wird der Hochbehälter Bulitta saniert und dafür eine Bundesförderung von 57.000 Euro gewährt. Das Projekt kostet insgesamt rund 480.000 Euro. Ein weiteres Projekt ist die Wasserversorgungsanlage der Stadtwerke Bregenz GbmH. Hier wird die Quellleitung saniert und ein neuer Hochbehälter in Gebhardsberg errichtet, sowie die Sicherstellung einer Notversorgung für den Ortsteil Fluh und die Gemeinde Langen bei Bregenz geschaffen. Bei diesem Trinkwasserversorgungsprojekt investiert das Bundesministerium rund 140.000 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,1 Mio. Euro.
Die Wasserversorgung in Vorarlberg ist dank großer Grundwasserbrunnen und guter Verbundsysteme weitgehend krisensicher, betonte Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Die Wasserwirtschaftsstrategie wurde 2020 ausgearbeitet und gibt die Ziele und strategische Maßnahmen bis zum Jahr 2025 vor. Insgesamt wurden vorarlbergweit im Bereich der Wasserversorgung 73 Millionen Euro investiert.
Ökologisierung vorantreiben
Auch in die Ökologisierung von Gewässern wird weiter investiert, sagt Totschnig. Es gibt grünes Licht für fünf Projekte, die mit Bundesmitteln in der Höhe von rund 12 Millionen Euro unterstützt werden und Investitionen in der Gesamthöhe von gut 14 Millionen Euro auslösen. Durch diese Projekte können etwa Querbauwerke wieder für Fische passierbar gemacht und Flussläufe renaturiert werden.
Konkret kann so beispielsweise in Vorarlberg der Lustenauerkanal auf einer Länge von 1,7 Kilometern durch Aufweitung und Neugestaltung des Abflussprofils renaturiert werden. Die Investitionskosten dieses Projektes betragen rund 5,7 Millionen Euro, die zur Gänze vom BML finanziert werden.