Der Wahlkampf zieht durch Vorarlberg

Politik / 20.08.2024 • 07:00 Uhr
FPÖ Heimatherbst inkl. Gegenkundgebung, Kickl, Bitschi, Schnedlitz
Ob Herbert Kickl im Zuge des FPÖ-Wahlkampfs noch einen Stopp in Vorarlberg einlegt, ist offen. Aktuell werde ein Termin gesucht, heißt es auf Nachfrage. Rhomberg

Vier der fünf großen Parteien haben bereits die Termine ihrer Spitzenkandidaten im Land fixiert. Nur eine Partei wartet noch ab.

Wien Der Countdown läuft. In sechs Wochen sind die 6,34 Millionen Wahlberechtigten in Österreich aufgerufen, bei der Nationalratswahl ihre Stimmen abzugeben. Die Landeswahlvorschläge wurden von der Landeswahlbehörde am 8. August veröffentlicht. Fast alle Spitzenkandidaten der fünf großen Parteien ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne und Neos tourten bis 29. September auch durchs Land. Nur hinter FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Kickls Vorarlbergbesuch steht ein großes Fragzeichen.

“Wir sind noch in der Detailplanung”, heißt es von Kickls Pressesprecher auf VN-Nachfrage. Im August werde es sich wohl nicht mehr ausgehen. Auch bei der Landesstelle der FPÖ heißt es ausweichend, dass es terminlich “schwierig” ist, da Kickl viele Medientermine habe. Im Hintergrund hört man, dass Kickl wohl auf einen Besuch in Vorarlberg verzichten werde.

Intensivwahlkampf

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der Grüne Vizekanzler Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger (Neos) haben ihre Termine in Vorarlberg jedoch schon längst fixiert. Andreas Babler (SPÖ) machte schon mehrfach Stopp, seit zweiten August tourt er mit seinem Wohnmobil durch Österreich. Das nächste Mal ist er laut Sprecherin am 18. September in Vorarlberg. Der Ort und das genaue Programm sind noch nicht fixiert. Das SPÖ-Wahlprogramm soll Anfang September präsentiert werden.

Babler (l.) war einer der ersten Gratulanten des neuen SPÖ-Landesparteichefs. Serra
Andreas Babler (l.) war einer der ersten Gratulanten des neuen SPÖ-Landesparteichefs Mario Leiter vor knapp einem Jahr. Serra

Nehammer auf Tour

Am Montag startete Nehammer seine Bundesländertour, die ihn bis Anfang September quer durch Österreich führen soll. Der ÖVP-Chef will mit den Österreicherinnen und Österreichern ins Gespräch zu kommen, hieß es aus der Partei. Am 28. August wird das zum Beispiel in der Arena der Postgarage in Dornbirn der Fall sein. Bei einem “Mittagsdialog” wird er mit Landhauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (beide ÖVP) auf der Bühne stehen.

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Gewessler in Vorarlberg

Auch bei den Grünen stehen Bundesland-Besuche an. Vizekanzler und Spitzenkandidat Werner Kogler wird zwar nicht mehr bis zur Wahl nach Vorarlberg kommen. Er war aber zuletzt rund um die Bregenzer Festspiele im Land. Besuche von Justizministerin Alma Zadic und Sozialminister Johannes Rauch stehen noch auf dem Programm, informiert die Grüne Pressestelle auf Nachfrage. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am Montag in Schwarzach die VN zum Interview getroffen. Am Freitag werden die Grünen ihr Wahlprogramm präsentieren.

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Messerschleifen mit der FPÖ

Orts- und Landesgruppen der FPÖ organisieren unter dem Titel “Heimatsommer” Wahlkampf-Veranstaltungen – mit Schwerpunkten wie Brauchtum, Handwerk und Volksmusik, inklusive “mobilem Servicecenter” mit Schneiderin sowie Scheren- und Messerschleifern. Bundesparteichef Herbert Kickl hat angekündigt, in dieser Woche das Wahlprogramm zu präsentieren, ebenso dürfte dann die erste FPÖ-Plakatwelle starten.

Meinl-Reisinger startet am Bodensee

Die Neos haben am Montagabend am Bodensee in Bregenz ihren Nationalrats- und Landtagswahlkampf begonnen. Bundesvorsitzende Beate Meinl-Reisinger betonte, dass „immer mehr Österreicherinnen und Österreicher sagen: Unser Land entwickelt sich in eine falsche Richtung.“ Österreich haben nun die Chance zu einem Neuanfang, sagte die Neos-Spitzenkandidatin. Ein Schwerpunkt liegt auf dem pinken Herzensthema Bildung und Kinderbetreuung. Dazu wurde eine Petition zur Vorarlberger Bildungsrevolution gestartet.

Neos Vorarlberg Wahlkampfauftakt Nationalratswahl 2024 Johannes Gasser Gerald Loacker Claudia Gamon Beate Meinl-Reisinger
Beate Meinl-Reisinger (rechts) war am Montag zum Wahlkampfauftakt der Neos in Vorarlberg. Neos

Petrovic am Dienstag in Rankweil

Auch die sonstigen bundesweit kandidierenden Parteien starten langsam in den Intensivwahlkampf. Die Bierpartei hielt vergangene Woche ihre Kandidaten-Präsentation ab. Die KPÖ geht am Dienstag mit ihrer Plakatpräsentation mit Spitzenkandidat Tobias Schweiger und der Listenzweiten Bettina Prochaska in die intensivere Phase. Die Kleinpartei “Wandel”, die sich für diese Nationalratswahl eine Namensänderung einfallen hat lassen und unter dem Label “KEINE” (bzw. “Keine von denen”) antritt, wird am kommenden Samstag in den Wahlkampf starten. Bei der Liste Madeleine Petrovic (LMP) stehen der Termin für die Auftaktveranstaltung und die übrigen Präsentationstermine noch nicht endgültig fest, es gibt aber laufend Termine, etwa am Dienstag in Rankweil.

FPÖ in Führung

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Für die FPÖ sieht die Ausgangslage laut Umfragen gut aus: Die Ausgangslage der Parteien vor der Nationalratswahl hat sich über den Sommer kaum geändert, das Kräfteverhältnis ist in den Umfragen wie eingefroren. Die FPÖ liegt im APA-Wahltrend, der Umfragen aus den jeweils vergangenen fünf Wochen berücksichtigt und nach Aktualität gewichtet, weiter klar auf Platz eins. Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich weiter ÖVP und SPÖ um Platz zwei sowie Neos und Grüne um Platz vier.