Wahlkampf auf der Herbstmesse

Geschenke und viele Gespräche: Die Parteien sind auf der Dornbirner Messe groß vertreten.
Dornbirn Stolz präsentiert ÖVP-Kandidat Norbert Sieber sein Maßband. Fünf Meter lang! Und Kaffee gibt es auch. Die SPÖ verlost einen Fernseher und spendet nach der Messe einen Tischfußballtisch. Die Grünen präsentieren eine von zwei Fahrrädern betriebene Ringstraßenbahn. Die Neos haben sich in eine alte Schulklasse mit Overheadprojektor und Schulbänken eingerichtet. Und bei der FPÖ gibt es noch die guten alten Feuerzeuge. Halle 3 auf der Dornbirner Messe: der Wahlkampf im Mikrokosmos.


Die Parteien haben an diesem Freitag Politprominenz eingeteilt. Bei der ÖVP steht Magnus Brunner am Stand und spricht mit den Besuchern, auch die anderen Nationalratswahlkandidaten sind dabei. Brunner hat gemeinsam mit Heike Eder und Norbert Sieber die Medien zur Pressekonferenz auf die Messe eingeladen. Direkt gegenüber steht ein Tischfußballtisch, auf dem Flatscreen läuft Mario Leiter auf und ab. Dornbirns SPÖ-Stadtrat Markus Fäßler spricht mit den Besuchern, während EU-Wahl-Spitzenkandidat Philipp Kreinbucher in einer Kiste kramt: „Wir haben auch Anti-Stress-Bälle. Sie sind eigentlich von der Jungen Generation.“


Ums Eck stehen die Grünen. Zwei Kinder sitzen auf Fahrrädern und strampeln, was das Zeug hält. Die Kabel der Hometrainer sind mit einer Carrera-Bahn verbunden, zwei Autos sind als Straßenbahn verkleidet. Sollte der Ringflitzer jemals Realität werden, ist zu hoffen, dass er nicht auch in jeder dritten Kurve entgleist. Zum Spektakel gibt es Lustenauer Senf – mild und scharf.
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Bei den Neos drückt Klubdirektor Michael Sagmeister die Schulbank. Vor, neben und hinter ihm liegen Unterlagen mit Anweisungen an die Schulen. „Alles abrufbar auf der Homepage der Bildungsdirektion, also öffentlich“, sagt Klubobmann Johannes Gasser, der sich dazu gesellt. Mit dem Messestand soll die eigene Bildungspetition beworben werden. Parteichefin Claudia Gamon drückt einer Besucherin ein Allzweckwerkzeug in die Hand.


Auf der anderen Seite befindet sich die FPÖ. Landtagsabgeordnete Nicole Hosp wirbt um Vorzugsstimmen und reicht den Besuchern einen Energydrink mit dem Bild von Christof Bitschi. Ihr Kollege Daniel Allgäuer berichtet, wie gut die Stimmung unter den Besuchern sei. Ein Fazit, das alle Parteien ziehen. Ein Mitarbeiter von Magnus Brunner, der Wahlkämpfe in anderen Bundesländern erlebt hat, berichtet: In Vorarlberg sei man freundlicher.


Auch untereinander. Am ÖVP-Stand steht Chris Alge und holt sich einen Kaffee. Kurzes Hallo, dann kehrt er zu seinem Stand zurück. Nicht zu übersehen: Seine Gruppe (Xi, HaK, Gilt) hat einen großen Turm aus Holz gebaut, der mit allen drei Parteilogos beflaggt ist. „Wir sind eigentlich sechs Gruppen“, sagt Alge. Denn auch von anderen Parteien finden sich Personen auf der Liste, zum Beispiel von der impfkritischen MFG. An diesem Tag wirbt sie jedoch selbst. Auch sie hat einen eigenen Stand in der Halle.