Sieben Fragen an die Dornbirner Bürgermeisterkandidaten

Vor der Stichwahl stehen die Kandidatinnen und Kandidaten den VN Rede und Antwort.
Feldkirch Am 30. März wird in sieben Städten und Gemeinden im Land noch einmal gewählt. In Dornbirn sind 38.043 Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihren neuen Bürgermeister zu wählen. Zur Auswahl stehen Julian Fässler (ÖVP) und Markus Fäßler (SPÖ). Sie möchten Andrea Kaufmann (ÖVP) im Amt beerben. Die VN haben als Entscheidungshilfe den beiden Kandidaten im Vorfeld sieben Fragen gestellt.
Warum ist Dornbirn die schönste Stadt im Land?
J. Fässler Die Vielfalt macht Dornbirn so besonders. Vom Wochenmarkt, über das Fachhochschulareal, den traditionellen Hatler Dorfkern bis zur Mörzelspitze kann man so vieles erleben. Mit meiner Familie verbringe ich gerne Zeit an der Ach.
M. Fäßler Dornbirn ist einerseits das wirtschaftliche Zentrum und größter Arbeitsplatzstandort Vorarlbergs, andererseits ist die Stadt immer noch sehr lebenswert, mit einem lebendigen Marktplatz als Begegnungsort und einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehr. Das fantastische Umland der Berge und des Rieds bietet wunderbare Naherholungsräume und trägt zur hohen Lebensqualität bei.
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Beschreiben Sie Ihre Politik in drei Worten.
J. fässler Menschlich, verlässlich, mutig.
M. fäßler Zuhören, umsetzen, gestalten.

Welche drei konkreten Dinge möchten Sie zu Beginn der neuen Amtszeit umsetzen?
J. fässler Erstens: Die Sanierungen und Neubauten von Bildungseinrichtungen müssen vorangetrieben werden. Aufträge dafür unterstützen die heimische Wirtschaft. Zweitens: Ich möchte Dornbirn zur Fahrradstadt Nummer 1 im Land machen. Drittens: Die Innenstadt werden wir gezielt beleben und weiterentwickeln.
M. fäßler Erstens: Mehr Polizeistreifen zu Fuß und verstärkte Sozialarbeit am Bahnhof. Zweitens: Ein Wohnraumkonzept für leistbares Wohnen in Auftrag geben. Drittens: Den Bau der Volksschule Forach vorantreiben, damit die Ausweichschule Fischbach wieder frei wird. Sie wird für die schrittweise Sanierung und Erweiterung der Dornbirner Schulen und Kindergärten nach modernen pädagogischen Anforderungen gebraucht.
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Was ist in den vergangenen Jahren verabsäumt worden?
J. fässler Aufgrund der Pandemie und der schwachen wirtschaftlichen Lage mussten wir auf die Ausgabenbremse treten. Es schmerzt mich, dass wir ein paar wichtige Projekte verschieben mussten. Schlussendlich kann man aber nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt.
M. fäßler Dornbirn entwickelt sich wirtschaftlich dynamisch und die Bevölkerung wächst. Der notwendige Infrastrukturausbau hinkt aber in vielen Bereichen hinterher. Dornbirn ist Weltmeister im Erstellen guter Konzepte mit Bürgerbeteiligung, aber Schlusslicht in deren Umsetzung. Beispiele dafür gibt es viele: Zentrumsgestaltungen Hatlerdorf und Rohrbach, Schulraumkonzept, Sportstättenkonzept und Arena Höchsterstraße.

Wo bräuchte die Stadt mehr Unterstützung von der Landesregierung?
J. fässler Bei der Errichtung und Sanierung von Sportinfrastruktur, in Sicherheitsfragen, Bildungseinrichtungen, in der Gesundheit und der Pflege sind wir sehr auf eine enge Partnerschaft mit dem Land angewiesen. Ich habe beste Kontakte zur Landesregierung und zum Landeshauptmann. Das wird uns helfen.
M. fäßler Wir brauchen mehr finanzielle Mittel. Erstens für den Ausbau der Hauskrankenpflege, der Community Nurses, den Aufbau von Ärztezentren. Zweitens für mehr Lehr- und Freizeitpersonal an Schulen und für mehr Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Es braucht zusätzliches Lehrpersonal und qualifiziertes Betreuungspersonal, besonders in Klassen mit einem hohen Anteil an Kindern mit mangelnden Deutsch-Kenntnissen. Drittens: Für mehr Sicherheit am Bahnhof.
Wie sollen die Finanzen in den Griff bekommen werden?
J. fässler Wir haben die Finanzen im Griff. Ich habe 13 Jahre in einem Vorarlberger Familienunternehmen gearbeitet und bin damit in der Lage, wirtschaftliche Zusammenhänge rasch zu analysieren. Ich bin sehr ehrlich – wenn die Konjunktur nicht anzieht, müssen wir mehr sparen.
M. fäßler Steigende Kosten und stagnierende Einnahmen stellen derzeit alle Gemeinden vor große Herausforderungen. Die Stadt hat daher im Budget 2025 ihre laufenden Ausgaben reduziert, um Spielräume für notwendige Investitionen zu schaffen. Wesentlich ist aber, dass sich die Wirtschaftssituation wieder verbessert und damit die Steuereinnahmen wieder steigen. Gefordert sind hier EU, Bund und Land, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. In finanziell schwierigen Zeiten ist es besonders notwendig, Prioritäten zu setzen. Der Bau einer Markthalle oder einer aufwendigen neuen Brücke zwischen Fachhochschule und Campus V hat für mich keine hohe Priorität. Viel wichtiger ist die Umsetzung des Schulraum- und Sportstättenkonzepts.
Welcher ist Ihr Lieblingsort in Dornbirn?
J. fässler In der Abendsonne auf die Schwendealpe wandern und sich dort eine feine Jause gönnen – das ist pure Lebensqualität.
M. fäßler Karren: Beim Hinaufwandern den Kopf freibekommen. Oben auf Dornbirn schauen und über Lösungen nachdenken. Mit der Seilbahn nach unten fahren und die Ideen mit ins Rathaus nehmen.