Deutlicher Anstieg der Einbürgerungen in Vorarlberg

Politik / 20.08.2025 • 16:52 Uhr
Symbolbild Feature Reisepass
Wer den österreichischen Pass möchte, muss seine bisherige Staatsbürgerschaft ablegen. Es gibt aber Ausnahmen. VOL

478 Personen mit Wohnsitz im Land erhielten die österreichische Staatsbürgerschaft.

Bregenz, Wien Die Zahl der in Österreich eingebürgerten Menschen ist im ersten Halbjahr 2025 angestiegen. Am Mittwoch hat die Statistik Austria neue Zahlen veröffentlicht. Demnach erhielten 11.665 Personen einen österreichischen Pass, das sind 5,6 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. In Vorarlberg ist der Anstieg von allen Bundesländern der zweithöchste. Das Land begründet diesen Umstand mit der Fluchtbewegung in den Jahren 2015 und 2016.

150 noch minderjährig

Die Zunahme der Einbürgerungszahlen war im Burgenland (plus 25,9 Prozent) am deutlichsten. Auf dem zweiten Platz liegt Vorarlberg mit 23,2 Prozent. Nur in Kärnten, Oberösterreich und in Salzburg gab es ein Minus. Blickt man sich die Zahlen aus Vorarlberg im Detail an, zeigt sich: Von insgesamt 478 Eingebürgerten sind 150 unter 18 Jahre alt. 206 sind Frauen. 183 wurden in Österreich geboren. Die Mehrheit, nämlich 308, erhielt die Staatsbürgerschaft aufgrund eines Rechtsanspruchs, 24 im Ermessen und 146 in Folge der Erstreckung auf Angehörige.

“Die Flüchtlingswelle 2015/2016 zeigt jetzt, nach annähernd zehn Jahren, massiv auch im Bereich Staatsbürgerschaft ihre Auswirkungen”, erfuhren die VN aus dem Büro von Landesrat Allgäuer. Gut integrierte, anerkannte Flüchtlinge erfüllten alle Voraussetzungen für die Verleihung der Staatsbürgerschaft. Ausschlaggebend seien vor allem ein ununterbrochener, zehnjähriger rechtmäßiger Aufenthalt, entsprechende Deutschkenntnisse, Unbescholtenheit, eine fixe Arbeitsstelle und der Nachweis eines hinreichend gesicherten Lebensunterhalts über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren.

Von den insgesamt 11.665 eingebürgerten Personen in Österreich hatten 4369 (37,5 Prozent) einen Wohnsitz im Ausland. Fast alle aus dieser Gruppe waren Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen. Sie haben seit 2020 die Möglichkeit, die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen, ohne ihre bisherige aufgeben zu müssen. Die meisten dieser Personen kamen aus Israel (2409), den USA (1088) und dem Vereinigten Königreich (432). Die Zahl der aus anderen Gründen Eingebürgerten ist mit 7313 Menschen höher. Auch hier beträgt das Plus im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2024 5,6 Prozent. Bis auf 26 Personen haben alle ihren Wohnsitz in Österreich. Die meisten besaßen zuvor die syrische Staatsangehörigkeit, gefolgt von jener der Türkei sowie Afghanistans.

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