Entscheidung gefallen! Die Tourismusschule “Gascht” verlässt Hohenems und hat einen neuen Standort

Politik / 28.12.2025 • 11:00 Uhr
Entscheidung gefallen! Die Tourismusschule "Gascht" verlässt Hohenems und hat einen neuen Standort
Markus Wallner blickt ins neue Jahr: Der “Gascht”-Umzug ist fix, eine Grundsteuererhöhung bleibt wohl aus. VN/Steurer

Landeshauptmann Wallner berichtet von baldigem Grundsatzbeschluss, dass die “Gascht” umzieht. Im VN-Gespräch erklärt er zudem, weshalb er eine Steuerhoheit bei der Grundsteuer ablehnt.

Schwarzach In Vorarlbergs Arbeitsmarkt klafft eine Lücke. Während die Zahl der Menschen auf Arbeitssuche steigt, gibt es immer weniger offene Stellen. Mittlerweile kommen auf eine offene Stelle 3,6 Arbeitslose. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an Fachkräften hoch. Auch im Tourismus ist das so. Die Landespolitik versucht seit 2017, mit der Tourismusschule “Gascht” das benötigte Personal auszubilden. Offenbar erfolgreich – jedenfalls wird die Ausbildungsstätte ausgebaut. Dafür muss sie Hohenems verlassen. Die “Gascht” zieht um, berichtet Landeshauptmann Markus Wallner auf VN-Anfrage.

Entscheidung gefallen! Die Tourismusschule "Gascht" verlässt Hohenems und hat einen neuen Standort
Wallner: “Die ersten und zweiten Klassen bleiben in Bezau und Bludenz, die dritten und vierten werden zukünftig in Bregenz unterrichtet.”VN/Steurer

300 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die “Gascht” an einem der drei Standorte in Bludenz, Hohenems und Bezau. Der Bedarf sei aber höher, sagt Wallner. “Hohenems hat zu wenig Platz.”Die ersten und zweiten Klassen bleiben in Bezau und Bludenz, die dritten und vierten werden zukünftig in Bregenz unterrichtet.” Die Landesregierung möchte 13 bis 15 Millionen Euro in die Privatschule Marienberg und in die dazugehörige Villa Raczynski investieren. “Damit steigt die Kapazität um eine Klasse”, fährt der Landeshauptmann fort. Schon jetzt betreibt die katholische Privatschule Marienberg die “Gascht”. Derzeit seien die letzten Gespräche mit der Diözese im Gange, erläutert Wallner. “Wir wollen zügig einen Grundsatzbeschluss fassen und im Laufe des Jahres 2026 die Planungen abschließen. 2027 soll gebaut werden, 2028 ziehen die Schüler ein.” Damit beendet das Land die Standortdiskussion. Bereits 2022 wurde ein Wegzug aus Hohenems diskutiert, Mitte dieses Jahres Marienberg als Standort immer wahrscheinlicher. Jetzt ist es fix.

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Jugendarbeitslosigkeit im Fokus

Zum Jahresstart steht traditionell der Arbeitsmarkt im Fokus, wenn AMS und Landesregierung ihr Programm präsentieren. Anfang dieses Jahres nahmen AMS und Land zusammen 52,6 Millionen Euro in die Hand, im kommenden Jahr werden es 50,8 Millionen sein. Im Mittelpunkt soll die Jugendarbeitslosigkeit stehen.

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Wallner: “Ich habe kein Verständnis dafür, dass man jetzt auch höchstgerichtliche Urteile nicht akzeptieren will.”VN/Steurer

Während in diesen Bereichen also geplante Ausgaben anstehen, fallen beim Stadttunnel ungeplante Kosten an, zum Ärger des Landeshauptmannes. Er macht dafür vor allem Tunnelgegnerinnen und -gegner verantwortlich. “Jede Unterbrechung kostet Geld. Allein die Verzögerung des UVP-Bescheids hat schon zehn Jahre gekostet. Ich habe kein Verständnis dafür, dass man höchstgerichtliche Urteile nicht akzeptieren will.” Natürlich sei ein UVP-Bescheid einzuhalten. Aber die Behörde stehe unter ständigen Attacken der Projektgegnerinnen und -gegner. “Man darf natürlich streng sein. Aber nicht überschießend. Eine Verschiebung eines Baucontainers ist keine Raketenwissenschaft.” Derzeit werde der Bauzeitplan durchforstet, um die Bauabläufe zu optimieren, damit der Zeitplan bis 2030 eingehalten werden kann. “Gegebenenfalls soll der Tunnel damit auch etwas günstiger werden”, sagt Wallner.

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Wallner: “Der Finanzminister kann nicht die Grundsteuer übergeben und sich damit der Verantwortung entziehen, die Gemeinden zu finanzieren. Der Finanzausgleich ist sein Kakao.”VN/Steurer

Trotz Finanzsituation stellt sich Wallner gegen die Möglichkeit, über die Grundsteuer zusätzlich Geld einzunehmen. Gemeinden fordern bekanntlich eine Erhöhung. Finanzminister Markus Marterbauer erläuterte kürzlich im VN-Interview, dass er den Ländern die Grundsteuer als eigene Länderabgabe übergeben wollte, damit sie selbst entscheiden können. Die ÖVP-Landeshauptleute hätten aber abgelehnt. Wallner entgegnet: “Über Steuerhoheit kann man mit mir immer reden. Aber nicht, wenn es eine Einladung zur Steuererhöhung ist. Der Finanzminister kann nicht die Grundsteuer übergeben und sich damit der Verantwortung entziehen, die Gemeinden zu finanzieren. Der Finanzausgleich ist sein Kakao.” Eine höhere Grundsteuer würde Wohnen in Vorarlberg weiter verteuern, ist der Landeshauptmann überzeugt. Er könnte sich hingegen vorstellen, dass der Bund die Gemeinden bei der Infrastruktur unterstützt, zum Beispiel damit, dass Abgaben nicht mehr zweckgewidmet sind. “Das würde den Bedürfnissen der Gemeinden näherkommen. Einfach nur die Grundsteuer zu erhöhen, ist ein bisschen ideenlos.”

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