„Rosenhafen“ nicht nur zum Baden

Reise / 15.02.2013 • 11:08 Uhr
edited by Zsolt
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Portoroz lockt mit mehr als 2000 Sonnenstunden im Jahr nicht nur Strandliebhaber an.

Reise. (VN) Der Ferienort Portoroz heißt auf Deutsch „Rosenhafen“ und hat sich in den letzten Jahren als internationales Ferienziel etabliert. Das angenehme mediterrane Klima wartet mit heißen Sommern, milden Wintern und über 2000 Sonnenstunden im Jahr auf. Die slowenische Adria strotzt von üppiger Vegetation, die sich oft bis dicht an das Meer erstreckt. Zypressen, Lorbeer, Olivenbäume und sogar Mandarinen wachsen hier, an der malerischen Küste mit vielen Steilufern warten zahllose schmale Strände darauf, entdeckt zu werden.

Zwischen Izola und Piran

Portoroz, das sich entlang der Küste zwischen Izola und Piran erstreckt, liegt im Tal des Flusses Roja, neben den Salinen und auf den umliegenden Hügeln. Dieser Küstenteil wurde im Jahr 1990 zu einem 160 Hektar großen Naturschutzgebiet ausgerufen. Das Gebiet an der Mündung des Roja wurde im Mittelalter zu Salinen umgewandelt – auch heute ist noch ein Teil davon in Betrieb.

Portoroz verfügt über keine gewachsene Altstadt, sondern besteht größtenteils aus Hotelburgen mit großen Wellness-Bereichen, Appartementanlagen und herrlichen Villen, die noch an die große alte Zeit erinnern. Seine erste Blüte erlebte der Ort zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem Bau des exquisiten Hotels „Palace“ im Jahre 1911, damals wurde auch das „Casino“ errichtet. Am Meer, mit Blick auf Piran, liegt die Villa des berühmten Geigenspielers und Komponisten Giuseppe Tartini (18. Jhdt.), die jedoch leider nicht in ihrer ursprünglichen Form bewundert werden kann. Sie ist von einem Park, einem sehr guten Beispiel der submediterranen Vegetation, umgeben.

Der direkt an der Promenade gelegene Strand ist künstlich aufgeschüttet worden – was ihn zum einzigen Sandstrand Istriens macht. Natürliche Vorkommen von Meerschlamm und Solewasser für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und die Folgeerscheinungen nach Operationen und Verletzungen machen den Ort als Kurort attraktiv.

Wellness im Winter

Vor allem im Winter lockt Portoroz mit seinem nach neuesten Studien 42.000 Jahre alten Thermo-Mineralwasser viele Gäste an, die das milde Klima an der istrischen Küste schätzen. Die Betreiber der großen Anlagen bieten neben Wellness- und Thermal-Anwendungen auch ein umfangreiches medizinisches Angebot an. Das Wasser soll laut diverser Studien sehr reich an Mineralien sein und ist wegen seiner einzigartigen chemisch-physikalischen Eigenschaften zur Behandlung von Rheumatismus, Artrhitiserkrankungen, orthopädischen Beschwerden, aber auch in der Gynäkologie sowie in der Rehabilitation nach Operationen geeignet.

Ausflüge in die Umgebung

Portoroz ist auch ein perfekter Ausgangspunkt für allerlei Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Die nahegelegenen Küstenstädte Piran, Izola und Koper locken mit engen Gassen, piktoresken Plätzen und Palästen. Von den Hügeln um die kleinen Dörfer im Hinterland hat man wunderbare Ausblicke, bei klarem Wetter kann man sogar die Alpen bewundern. Bekannt ist die Region auch für ihre Karsthöhlen. Als „Größte Kunstausstellung der Mutter Natur“ sind die Grotten von Postojna tituliert, den Besuchern präsentiert sich unter Tage eine wunderbare und faszinierende Welt. Das zwei Millionen Jahre alte und 27 Kilometer lange Grottensystem ist eines der am leichtesten zugänglichen Netze der unterirdischen Höhlen weltweit.

In der Grotte entstanden in Millionen von Jahren bewundernswerte Stalagmiten, Stalaktiten, elegante steinerne Vorhänge und mächtige Säulen.

Mit der Minibahn in der Grotte

Eine elektrische Minibahn fährt die Besucher durch die unbegehbaren Teile der Grotte, den reizvollsten Teil geht man aber zu Fuß. In dieser einzigartigen unterirdischen Welt lebt eine biologische Besonderheit, eine Amphibie – der Grottenolm, Proteus Anguinus oder Menschenfisch genannt, den die Besucher aber kaum zu Gesicht bekommen werden. Die „Höhle von Skocjan“ wurde von der UNESCO unter Schutz gestellt. Sie hat eine unterirdische, über 100 Meter tiefe Flussklamm und ist damit eine der beeindruckendsten Höhlen weltweit.

Die Höhlenburg von Predjama

Etwa neun Kilometer von der Grotte von Postojna entfernt steht eines der malerischsten Bauwerke der gesamten Region – die Höhlenburg von Predjama ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Burg schwebt buchstäblich in einer 123 Meter hohen Felswand mit drei, vier Geschossen, irgendwie anmaßend schlicht, uneinnehmbar, voller Unnachgiebigkeit.