Quirliges Treiben in Amsterdam

Grachten, Giebelhäuser und Unmengen an Fahrrädern prägen das Stadtbild Amsterdams.
reise. (VN-ber) Wer zum ersten Mal in Amsterdam am Hauptbahnhof ankommt, wird zuerst etwas fassungslos die Unmengen an Fahrrädern bestaunen, die sich dort in einem Parkhaus aneinander- und übereinander reihen. 2500 Stück haben Platz, 9000 werden jedoch täglich um den Bahnhof abgestellt. Ein außergewöhnliches Bild für eine europäische Hauptstadt, aber die Amsterdamer lieben eben ihre, meist etwas rostigen, Drahtesel, mit denen sie klingelnd durch die Stadt rasen, weil die Fußgänger auf den schmalen Brücken wieder nicht verstehen, wo ihr Platz ist.
Auch als Tourist kann man die Stadt mit dem Fahrrad erkunden, wer aber einen Blick in die zahlreichen kreativen Geschäfte werfen möchte, die sich überall in der Stadt befinden, der flaniert wohl am besten einfach gemütlich zu Fuß durch die Gassen. In der ganzen Stadt herrscht buntes Treiben, besonders kreativ geht es in den „9 Straßen“ zu. Hier reihen sich hippe Restaurants, Cafés und Designerboutiquen aneinander. Wem das Treiben der Großstadt zu viel wird, der spaziert durch den beinahe ländlich wirkenden Stadtteil Jordaan. Hier scheint die Zeit fast ein bisschen still zu stehen und mit Hilfe eines Plans aus dem Reiseführer gibt es hier zahlreiche versteckte Hinterhöfe und grüne Oasen zu entdecken. Ab und zu kann man auch einen Blick in die Erdgeschosswohnungen der wunderschön gepflegten Giebelhäuser erhaschen und sich dabei vorstellen, wie es wohl wäre hier zu wohnen. Mit Blick auf die Grachten und die teils riesigen Ulmen vor dem Fenster. Amsterdam hat nämlich insgesamt 380.000 Bäume, davon sind 75.000 Ulmen. Weil ihre Wurzeln nur gerade nach unten und nicht zur Seite wachsen, sind sie die einzigen, die entlang der Grachten toleriert sind.
Museumsplatz und Vondelpark
Zu den Hauptattraktionen für Kunstinteressierte gehören in Amsterdam auf jeden Fall das Rijksmuseum, Van Gogh und Stedelijk Museum mit ihren einzigartigen Kunstschätzen. Alle drei befinden sich auf dem Museumsplein, ganz in der Nähe vom Vondelpark, wo man an sonnigen Tagen eine Pause vom Sightseeing machen und die Natur genießen kann. Im Open-Air-Theater werden seit 1974 in den Sommermonaten Juni, Juli und August Musik-, Tanz-, Kabarett-, Film- und Theatervorstellungen gegeben, aber auch das Filmmuseum zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Vom Museumsplatz kann man über die Leidsestraat wieder zurück Richtung Königspalast und Altstadt schlendern. Wer Lust hat, probiert unterwegs das grandiose Running Sushi in einem der vielen japanischen Restaurants rund um den Leidseplein. Die Leidsestraat und die Kalverstraat südlich des Dams sind wahre Shoppingparadiese und am Donnerstag kann hier sogar bis 22 Uhr eingekauft werden.
Vergnügungsviertel
In Amsterdams Altstadt geht es am Abend so richtig chaotisch zu. Hier gibt’s zahlreiche Coffeeshops und Bars, aber auch das Rotlichtviertel und Chinatown sind hier angesiedelt. Viele Amsterdambesucher kommen nur deswegen hierher, denn kaum eine andere Stadt ist so liberal wie diese. Kaum jemand vermutet allerdings inmitten des Rotlichtviertels die älteste Kirche Amsterdams, die Oude Kerk, zu finden. Heutzutage beherbergt der gotisch geprägte Gebäudekomplex große Ausstellungen, wie die World Press Photo Ausstellung, die jedes Jahr Mitte April eröffnet wird und noch bis 23. Juni zu sehen ist. Mitten im Herzen der Innenstadt befindet sich der Königspalast, der zu früheren Zeiten als Rathaus fungierte, und kürzlich Schauplatz der Inthronisierung des neuen niederländischen Königs Willem-Alexander war. Wird er nicht gerade von der königlichen Familie benutzt, kann man auch einen Blick ins Innere werfen.