Unberührte Natur auf Vancouver Island

Reise / 23.08.2013 • 10:31 Uhr
Unberührte Natur auf Vancouver Island

Die schönste Insel im Pazifik: Vancouver Island vor der Westküste Kanadas

reise. (VN-ber) Vancouver Island soll die schönste und abwechslungsreichste Insel des nordamerikanischen Kontinents sein. Da sind sich nicht nur deren Besucher, sondern auch deren Bewohner einig. Unberührte Wälder, einsame Strände, Wale und Seelöwen, die sich vor der Insel im Wasser tummeln, Berge und traumhafte Küstenlandschaften. Man könnte auch sagen, Vancouver Island wäre ein „komprimiertes Kanada“, denn vieles, wofür man auf dem Festland etliche Kilometer zurücklegen muss, findet sich hier verhältnismäßig nahe beieinander und auch auf der Insel gibt es weitläufige und unerforschte Landstriche wie auf dem Festland.

Schon als wir das erste Mal auf der Insel ankommen, sind wir nicht nur von der Natur, sondern auch von der Gastfreundschaft der Menschen begeistert. Bereits die zweistündige Überfahrt mit der Fähre von Vancouver auf die größte der über 6000 Inseln British Columbias ist traumhaft schön. Unsere Reise bringt uns vom Hafen in Nanaimo direkt ins nahe gelegene Duncan an der dicht besiedelten Ostküste. Die Stadt der Totems. Als wir uns bei einem Kaffee stärken, lernen wir schon die ersten Leute kennen, die uns neugierig fragen, woher wir denn kommen. Wir nutzen die Chance, uns gleich ein paar Tipps für die Reise zu holen und befolgen Erics Rat, einen Abstecher nach Tofino an der Südwestküste Vancouver Islands zu machen. Die Westküste der Insel ist stark zerklüftet und von dichtem Regenwald geprägt. Überall an den Stränden findet man riesige, angeschwemmte Baumstämme, die von Wasser, Wind und Wetter geglättet wurden. Zahlreiche Fjorde reichen bis tief ins Land hinein und bieten neben dem kanadischen Postkartenpanorama eine einzigartige Ruhe und Abgeschiedenheit. Der Satz „Der Weg ist das Ziel“ fällt uns während unserer Fahrt nach Tofino immer wieder ein, als wir durch den wildromantischen Pacific-Rim-Nationalpark fahren. Es ist April, zu dieser Zeit verirren sich wegen des stürmischen Wetters noch nicht viele Touristen hierher, aber umso faszinierender ist es, als wir beim Whalewatching nahezu alleine über das raue Meer und die hohen Wellen brettern. Mindestens zwanzig Adler sehen wir in den zwei Stunden und unzählige Seelöwen, und dann plötzlich können wir auch endlich die Flosse des ersten Grauwales erkennen. Zurück in Tofino beschließen wir, am nächsten Tag trotz des Regens noch eine der zahlreichen Wanderungen durch den Nationalpark zu unternehmen. Wir wandern entlang der schmalen Pfade durch den Regenwald, springen über kleine Bäche und werden schlussendlich mit einem verlassenen Strand am Ende des Waldes belohnt.

Zurück in die Zivilisation

Mit unserem Auto fahren wir am nächsten Tag wieder zurück an die Ostküste und entlang des Highway 1 bis ganz in den Süden, in die Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia. Victoria, der Name geht auf die gleichnamige britische Königin zurück, zählt etwa 80.000 Einwohner. Überall in der Stadt ist der britische Einfluss noch zu erkennen. Doppeldeckerbusse, Pferdekutschen, gepflegte Gartenanlagen und Teehäuser kann man hier in Hülle und Fülle finden. Gleichzeitig pulsiert hier aber auch das junge und moderne Leben. An jeder Ecke eröffnen neue stylische Geschäfte und Kaffees und auch die alternative Szene mit Musikclubs, Plattenläden und Secondhand-Shops kann sich sehen lassen. Von Victoria aus lassen sich wunderschöne Ausflüge auf eine der zahlreichen Inseln vor der Küste oder an die nahe gelegenen Seen unternehmen. Hier bietet sich zudem die Möglichkeit, Victoria und Vancouver Island abseits von Stress und Hektik und im Einklang mit der Natur mit einer Kajaktour zu entdecken. Vancouver Island ist das ganze Jahr über eine Reise wert und jeder, der hierherkommt, wird nicht nur von der Natur, sondern besonders von der Gastfreundschaft der Menschen und deren Lebensweise fasziniert sein.