Medellin: Eine Seilbahn für die Armenviertel

medellin. Sie sieht nicht viel anders aus, als eine der Gondeln in unseren Skigebieten, doch wenn man bei der Fahrt nach unten schaut, erblickt man statt der weißen Pracht ein Dächermeer. Die Seilbahn in Medellin führt mitten in die Slums auf den Hügeln der Stadt, in die sich vor einigen Jahren noch keiner freiwillig hineingewagt hätte. Überall Wellblech, Kabelgewirr,
schmale Gassen und schief betonierte Treppenstufen.
Die Seilbahn hat die Metropole, die im März dieses Jahres den Titel als „Innovativste Stadt der Welt“ bekommen hat, aber nicht nur sicherer gemacht, sondern spart den Menschen in den „Comunas“, wie die Armenviertel genannt werden, täglich zwei Stunden Gehzeit die steilen Treppen hinauf und bietet ihnen somit die Möglichkeit, mit der Stadt Kontakt zu halten.
Recht auf Bildung
„Eine gute Ausbildung ist ein Recht, kein Privileg“, lautete die Kampagne von Bürgermeister Sergio Fajardo im Jahr 2004. Seither wurde so viel in die ärmsten Bezirke investiert, dass sie kaum noch wiederzuerkennen sind. In der Stadt haben Parks, Bibliotheken, öffentliche Plätze, Sportanlagen, Schulen und Kindergärten Viertel um Viertel, comuna um comuna, in Orte verwandelt, in denen nicht mehr Furcht das bestimmende Lebensgefühl ist, sondern Hoffnung.

Infos
Einreise: Für Österreicher ist kein Visum erforderlich.
Währung: Kolumbianischer Peso
Fortbewegung: Inlandsflüge sind in Kolumbien recht günstig und das wohl sicherste Verkehrsmittel. Auch Busse fahren so gut wie überall hin und sind großteils recht komfortabel ausgestattet. Taxis sind außerdem günstig und ideal, um sich in den Städten fortzubewegen.