Sonnenverwöhntes Abu Dhabi

Luxus, Prunk und Superlative stehen in Abu Dhabi auf der Tagesordnung.
reise. (VN-ber) Abu Dhabi, die Hauptstadt des Emirates Abu Dhabi und der Vereinigten Arabischen Emirate, ist wie auch Dubai eine Stadt der Superlative. Allerdings hatte man es hier etwas einfacher, denn nach dem großen Boom in Dubai konnte man sich in Ruhe anschauen, was falsch gelaufen ist, um es in Abu Dhabi besser zu machen. So findet man hier immer noch zumindest ein bisschen Kultur, die Straßen sind nicht überfüllt und riesige Hotelkomplexe sind definitiv nicht das einzige, was die Stadt zu bieten hat. In den letzten Jahren hat sich auch in Abu Dhabi viel getan. Unzählige Häuser und Bauprojekte sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, die Formel-1-Strecke wurde fertiggestellt und mit den Etihad Towers hat Abu Dhabi nun ein architektonisches Highlight in seiner Skyline. Wer Luxus sucht, ist hier genau richtig. Zahlreiche Paläste prägen das Stadtbild, Autobahnen werden beleuchtet und auch mitten in der Wüste ist Golfspielen oder Snowboarden nichts Besonderes mehr.
Lange Küstenstraße
Eine acht Kilometer lange Küstenstraße, die Corniche, erstreckt sich dem Meer entlang und lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Kinderspielplätze, Cafés, Restaurants sowie ein Strandabschnitt, an dem man im türkisen Wasser des Golfs baden kann, locken im Monat bis zu 50.000 Besucher an. Wer an den Wochenenden einen Sonnenschirm ergattern möchte, sollte wohl schon recht früh dort sein. Überhaupt kann man in den Gewässern des Emirates so einiges erleben: Von Kajaks bis zu Katamaranen, von traditionellen Dhau-Fahrten bis zu Schnellbooten, von Arabiens erstem Park mit Wasserskilift zum Wakeboarden, Wasserskifahren und Kneeboarden bis zur ersten eigens gebauten Anlage der Region für Wildwasserkanu, Kajak und Surfbrett in den Ausläufern der majestätischen Höhen des Jebel Hafeet – langweilig wird einem hier garantiert nicht. Aber auch Kulturinteressierte kommen in Abu Dhabi nicht zu kurz.
Scheich Zayid Moschee
Die gigantische Moschee ist auch für Besucher täglich geöffnet. Als eine der größten Moscheen der Welt bietet sie bis zu 40.000 Gläubigen Platz und wurde erst vor wenigen Jahren fertiggestellt. Die Moschee ist von Wasserbecken umgeben, nur um durch die Spiegelung deren Pracht noch mehr zu unterstreichen. Die atemberaubenden weißen und goldenen Farben, die tagsüber in der Sonne glänzen, werden bei Nacht von einem Beleuchtungssystem ersetzt, das die Mondphasen spiegelt. Im dritten Stock des nördlichen Minaretts mit uneingeschränktem Blick in alle Richtungen befindet sich eine Bibliothek, die sich auf Bücher spezialisiert hat, in denen die mächtigen Verbindungen und Traditionen mehrerer arabischer und islamischer Epochen übernommen sind.
Oasenstadt Al Ain
Kulturelles Herzstück des Emirats ist aber zweifelsohne die Oasenstadt Al Ain, nur 160 Kilometer von Abu Dhabi entfernt. Einst eine lebenswichtige Oase auf der Reiseroute der Karawanen von den VAE nach Oman, ist die Stadt eine der ältesten dauerhaft bewohnten Siedlungen der Welt und ein UNESCO Weltkulturerbe. Museen, eine Oase, das malerische Fort, einen archäologischen Garten und vieles mehr gibts es hier zu sehen, aber auch die traditionelle Lebensweise der Araber. Frauen sind hier auf der Straße kaum anzutreffen, und auch als weiblicher Tourist, der sich nicht an die Kleiderordnung hält, werden einem verächtliche Blicke zugeworfen. Es gibt ein paar wenige Restaurants, in denen auch Frauen in Ruhe essen dürfen, ohne angestarrt zu werden und sich unwohl zu fühlen, und so hat eben auch das sich weltoffen gebende Abu Dhabi seine Schattenseiten für Touristen. Wer sich nicht anpassen möchte, ist in den abgelegenen Regionen eher fehl am Platz und sollte sich doch lieber im Zentrum der Stadt aufhalten.