Zwischen Atlantik und Mittelmeer

Mittelmeerküste entgegen. Nördlich von Nador liegt die spanische Stadt Melilla, die mit ihren rund 84.000 Einwohnern eine Exklave bildet. Umgeben von hohen Zäunen und Stacheldraht wird hier die Grenze zwischen Afrika und Europa besonders deutlich sichtbar.
Auf der Küstenstraße geht es weiter in das Seebad Al Hoceima. Es gilt als das schönste an der Rif-Küste und als idealer Ort, um sich ein paar Tage zu erholen. Al Hoceima besticht durch die Lage auf einem Plateau direkt am Meer mit einem atemberaubenden Blick über die Bucht auf die spanischen Inseln Penon de Alhucemas. Unser nächstes Ziel ist die malerische Stadt Chefchaouen. Um diese Stadt zu erreichen, führt unser Weg durch das Rifgebirge. Die Strecke über das Rif galt vormals als sehr gefährlich, da besonders rund um Ketama Hanf angebaut wird und Leihwagenfahrer regelmäßig bedroht und ausgeraubt oder zum Drogenkauf gezwungen wurden. Tatsächlich wird auch uns wiederholt signalisiert, dass wir stehen bleiben sollen, was wir auf Grund der Insiderinformationen natürlich nicht machen. Die Berglandschaft präsentiert sich spektakulär und von wilder Schönheit. Für die gut 200 km lange Strecke mit Haarnadelkurven, steilen Abhängen und frei umherlaufenden Tieren benötigen wir gute fünf Stunden. Dafür werden wir in Chefchaouen mit einem wunderschönen, ruhigen Städtchen mit geheimnisvollem Flair belohnt. Die „heilige Stadt“ besticht durch ihre traditionellen Viertel, die vier Moscheen, vier Hammams und Koranschulen. In den Werkstätten der Medina wird noch nach jahrhundertealten Mustern gewebt. Wollteppiche und bemalte Holzarbeiten sind allerorts ausgestellt.
Nach dieser sehr eindrucksvollen Station reisen wir schließlich weiter bis nach Tetouan, um noch ein wenig die Mittelmeerküste zu genießen. Für uns bedeutet dies gleichzeitig das Ende der Reise durch den Norden Marokkos. Ein faszinierendes Land, welches dem Besucher viele erlebnisreiche Facetten zu bieten hat.