Reise / 23.05.2014 • 11:24 Uhr

Am nächsten Tag bringt uns der beinahe schon nostalgische Zug ins nahe gelegene Örtchen L‘Île Rousse, das nicht zuletzt für den wunderbaren Badestrand bekannt ist. Zum Schwimmen ist es uns heute noch zu kühl, stattdessen erkunden wir das Städtchen, probieren leckere Crêpes und setzen uns auf dem Hauptplatz, um den Korsen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Boule-Spiel – zuzusehen. Auf sandigem, festem Untergrund werden Kugeln geworfen – wer am nächsten an der Zielkugel dran ist hat gewonnen.

Bergdörfer und Wälder

Um auch noch die nähere Umgebung zu erkunden und Fotos zu schießen, nehmen wir uns für zwei Tage ein Mietauto und fahren der steilen und kurvigen Küstenstraße entlang bis nach Galéria, wo der Fango ins Meer mündet. Die zweite Tour führt uns in die Studentenstadt Corte und über die Bergregion östlich davon durch lichte Wälder und urtümliche Dörfer wieder retour. Es sind zwar nicht viele Kilometer, aber wir sind einige Stunden unterwegs, genießen immer wieder den Blick über die Berge auf das Meer, halten an, wenn Kühe oder Esel die Straße blockieren, oder beobachten einen alten Mann, wie er seine Schweine zusammentreibt und in den Stall bringt.

Das Zwergohreulchen

Wenn es dunkel wird ist im Feriendorf ein lautes regelmäßiges Pfeifen zu hören. Wir rätseln, was es sein könnte, andere Gäste auch. Niemand hat so was bisher gehört. Das Internet wird befragt, Ornithologen zu Rat gezogen und bis zum Ende der Woche hat es sich bis zu den meisten Gästen durchgesprochen: Eine Zwergohreule, vom Seniorchef liebevoll Eul-chen genannt, hatte sich in einer der Pinien eingenistet und somit den Gästen beim abendlichen Gläschen Wein in der Spelunka ein Rätsel aufgegeben. Und so ist die wunderbare Woche auf Korsika leider auch schon wieder zu Ende.