Bummelzug durch Mallorcas Gärten

Reise / 13.02.2015 • 10:21 Uhr
Bummelzug durch Mallorcas Gärten

Mediterranes Flair und schwedische Gastlichkeit, eine wahrlich entspannte Mischung.

reise. (VN-cha) Mallorca, wie sehr habe ich mich gegen dich gesträubt. Insel der Deutschen, Promi-Auflauf und Ballermann . . . Mallorca, wie sehr habe ich mich in dir getäuscht. Du größte der Balearen-Inseln, du hast mich in den Bann gezogen. Die Vielfalt der Natur, das Spiel der Jahreszeiten, die aufgrund des subtropischen Klimas mit den vielen Sonnenstunden für angenehme Momente sorgen. Mein Mallorca beginnt im Herbst und zieht sich weit in den Frühling hinein. Wenn die Straßen in der Hauptstadt Palma nicht übervoll sind, wenn wir in einem der vielen Cafés mit Einheimischen ins Gespräch kommen. Hektik wirkt in diesem Augenblick auf mich wie ein Fremdwort. Vielmehr empfinde ich die Ruhe der Mallorquiner als wohltuend entspannend und anregend.

Der rosa Schnee der Insel

Im November die Winterstiefel und dicken Jacken zu Hause lassen, vielmehr ein kurzes Abkühlen im Mittelmeer. Den Schnee zu Hause lassen, auch wenn ich mir von der Aufregung erzählen lasse, als vor drei Jahren ein einstündiger Schneefall das Leben in Palma lahmlegte. Mir ist mehr nach dem rosa Schnee, der die Insel im Februar und März umhüllt. Ein wunderschönes Naturerlebnis, die Mandelblüte auf Mallorca. In Rosa und Weiß strahlt es über das Eiland. Behagliche 20 Grad lassen Pflanzentriebe sprießen und neues Leben erwachen. Wer die Blüten in diesem Jahr aber noch erleben will, muss sich beeilen. Denn Ende März ist das Blütenspektakel bereits vorbei und die Blätter fallen wie rosa Schnee von den Bäumen. Gründe, nach Mallorca zu fahren, gibt es aber auch ohne Mandelblüte genug.

Ausgedehnte, fordernde Fahrradtouren oder der „Tren de Sóller“, wahre Nostalgie auf Schienen. Es ist vielleicht nicht die älteste Eisenbahn der Insel, aber mit Sicherheit die altmodischste. Es ist auch nicht die schnellste Verbindung von Palma de Mallorca nach Sóller, aber garantiert die abenteuerlichste. Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts verbindet der „Orangenexpress“ die beiden Städte. Schon beim Lösen der Tickets im historischen Bahnhofsgebäude nahe der Plaça d’Espanya in Palma stellt sich dieses nostalgische Gefühl ein, das sich beim Einsteigen in einen der Waggons verstärkt. Inzwischen ist die Strecke zwar elektrifiziert, doch in den Abteilen mit ihren klapprigen Ledersitzen sowie dem Holzinterieur