Auf den Spuren südindischer Pilger

Tausende Pilger und stärken sich mit Gewürztee und kleinen Snacks, die Händler feilbieten. Viele der Pilger sind zum ersten Mal in einer großen Stadt und treffen auf Menschen aus Europa. Immer wieder wird man dann um ein gemeinsames Foto gebeten. Das kann man unbesorgt machen, es stecken keine finanziellen Absichten dahinter.
Außerdem findet man hier zahlreiche Händler und Schneider. Diese residieren in den umliegenden Häusern, die alle über Dachterrassen verfügen. Mit den Terrassen lockt man die Gäste ins Haus. Während die Touristen meist nur die Aussicht auf den Tempel genießen wollen, nehmen die Schneider bereits Maß und beginnen sofort die Verkaufsgespräche. Dabei wird, so ist das in Indien üblich, dem Kunden Tee gereicht, er über sein Leben befragt und auf jeden Fall viel gesprochen. Wer hier nichts kauft, hat jedenfalls echte Verhandlungshärte bewiesen. Zahlreiche Prozessionen führen bis tief in die Stadt hinein und bieten ein farbenfrohes Bild. Im Ausnahmezustand befindet sich Madurai im April und im Mai zum alljährlichen zehntägigen Menakshi-10-day Meenakshi-Tirukalyanam-Fest: dann bevölkern eine Million Pilger Madurai.
Ein weiteres Highlight in Madurai ist das Gandhi-Museum. Hier lernt man viel über die Kolonialzeit und die Unabhängigkeitsbewegung in Indien. In einem Raum ist Mahatma Gandhis Dhoti (die typische Kleidung) ausgestellt, den er trug, als er ermordet wurde. Das Blut des gewaltlosen Revolutionärs ist auf dem weißen Stoff noch gut zu erkennen.

Buchtipp
„Indien – Der Süden“ vom Stefan Loose Verlag ist ein umfassender Reisebegleiter für Individualreisende. Das Buch gibt wertvolle Tipps zur Vorbereitung auf die Reise, von der Gesundheitsvorsorge über die Anreise bis zu Adressen von Yogaschulen und Ashrams, und führt in die indische Kultur und Geschichte ein. Erhältlich bei Das Buch.
ISBN: 978-3-7701-6743-2;
Preis: 25,70 Euro