Ausflug in eine völlig andere Welt

Reise / 04.01.2017 • 12:34 Uhr
Ausflug in eine völlig andere Welt

Mehr als nur Sonne, Palmen und Traumstrände in der Dominikanischen Republik.

reise. (srt/Karsten-Thilo Raab) Drei große Leidenschaften teilen die Männer in der Dominikanischen Republik: Tanzen, Autos und Frauen. Dass Männern in der Karibik ein gewisser Rhythmus im Blut liegt, überrascht wenig. Eher schon die Liebe zum Auto, zumal große Teile der Bevölkerung sich keinen fahrbaren Untersatz leisten können. Doch diejenigen, die genügend Kleingeld in der Tasche haben, pflegen ihr Vehikel wie ein Baby. „Der Dominikaner arbeitet, um zu leben. Wenn es zum Auto reicht – gut. Wenn nicht, ist es auch gut“, beteuert Norbert Edrich, der in der Dominikanischen Republik seine Wahlheimat gefunden hat und nun als Reiseleiter arbeitet. Nur die wenigsten Karrierepläne würden ernsthaft verfolgt. Typisch für die karibische Lebensart sei auch, dass viele gar nicht genau wissen, wie alt sie sind. Lange wurden Geburten nicht behördlich erfasst. Die meisten Kinder erblickten zu Hause das Licht der Welt, oft weit weg vom nächsten Rathaus. „Da sah niemand die Notwendigkeit, nur wegen eines neuen Erdenbürgers in die Amtsstube zu reisen“, erzählt Edrich, wohl wissend, dass hier nach und nach ein Umdenken einsetzt. „Wir haben hier zwar modernste Technik und doch hinken wir der westlichen Welt um 30, 40 Jahre hinterher“, begründet der Reiseführer, dass die Dominikanische Republik noch immer ein Entwicklungsland sei. Ein Land, dessen Wohl und Wehe entscheidend vom Tourismus abhängt. Längst sind die Hotels zu den wichtigsten Arbeitgebern des Landes geworden. Während es in den Luxusherbergen an nichts mangelt, leben die Menschen – wie sich rund um den Wallfahrtsort Higüey zeigt – in sehr bescheidenen Verhältnissen. Die Häuser sind vielfach überaus einfach. Bessere Holzverschläge mit Wellblechdach – gerne in grellen Farben. Auch kulinarisch ist die Landbevölkerung nicht gerade verwöhnt. Eine Mahlzeit besteht vielfach schlicht aus Reis mit Bohnen. Fleisch steht bei vielen Menschen nur an besonderen Tagen auf dem Speiseplan. Geld geben die Dominikaner gern für andere Dinge aus – für Autos und für Wetten bei Hahnenkämpfen. Diese sind Kult. Die meisten organisierten Kämpfe steigen sonntags und werden zum Teil sogar im Fernsehen übertragen. „Die Domrep ist wie ein Computerspiel. Man kann immer wieder zwischen verschiedenen Welten hin und her wechseln“, fährt Edrich