Ostsee: Lagunen und wilde Strände

Reise / 01.09.2017 • 08:44 Uhr
Ostsee: Lagunen und wilde Strände

Mit dem Fahrrad unterwegs auf der schönen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.

reise. (srt/Heidrun Braun) Der Zingst bildet die östliche Spitze der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die zwischen Rostock und Stralsund den Bodden von der Ostsee trennt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Zingst seinen Inselstatus verlor. Erst vor knapp 150 Jahren wurde der Zugang des Prerowstroms zum Meer künstlich geschlossen, um das Land vor Hochwasser zu schützen. Seither verbindet ein nur rund 100 Meter breiter Streifen Land den Zingst mit dem Darß. Da der Zingst nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist er auf der See- und Boddenseite von Deichen umgeben. Die asphaltierten Deichkronen sind ideale Fahrradwege. Eben und glatt, da sollten Räder wie von selbst rollen, wäre da nicht der sich ständig drehende Wind als Bremse. Die Erfindung des E-Bikes ist hier geradezu ein Gottesgeschenk.

Zingst heißt auch der Badeort, der mit Strandpromenade, Bummelmeile und endlosem Strand alle Attribute ein Ostseeheilbads erfüllt und in den Sommermonaten sehr belebt ist. Dann ist es ein Glücksfall, einen freien Tisch im Café Rosengarten zu ergattern, wo Robert von Wedelstädt jeden Tag zwölf Torten bäckt. Robert von Wedelstädt fährt jeden Abend nach Hause nach Barth auf dem Festland, aber er hat einen Narren an Zingst gefressen und ist da nicht der Einzige.

Jens Bassek ist auch so einer, den die Halbinsel Zingst nicht mehr losließ. Als es den Sachsen in seiner Jugend hierher verschlug, blieb er einfach da. Heute ist er Nationalparkwächter im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und führt zu den stillen und wilden Orten der Halbinsel. Pramort ist ein solches Ziel an der östlichen Spitze der Halbinsel. Für Autos ist am Schlösschen Sundische Wiese Endstation. Nur per Fahrrad und zu Fuß geht es weiter in die Kernzone des Nationalparks, zu dem auch die Insel Hiddensee und die Westküste der Insel Rügen gehören. Gleich hinter dem Nationalparkzentrum beginnt der neue Ostseedeich, der zum Vogelbeobachtungspunkt Pramort führt. In den weiten Röhrichtzonen gibt es schon unterwegs viele Vögel zu sehen: Höckerschwäne, Graugänse, Silberreiher, Rohrdommeln und Löffelenten. Im Herbst kommen Zehntausende Kraniche dazu, die in dem seichten Wasser des Windwatts rund um Pramort ihre Schlafplätze haben. Wenn sie im September und Oktober einfliegen ist der hölzerne