Fliegende Fische auf Barbados

Traumstrände und kulinarische Überraschungen finden Besucher auf der von den Hurrikans verschonten Insel.
Ali strahlt über beide Ohren als sie in ihrer Holzbude am Moontown Fish Market ihrem „Liebling“ die Flügel ausbreitet. „Wir Bajans lieben Fisch, vor allem aber den Fliegenden Fisch, das heimliche Wappentier im ‚Land of the Flying Fish‘“, erzählt die hübsche Fischverkäuferin. Er ist überall zu sehen, mal bunt auf Häuserfassaden gemalt, auf T-Shirts gedruckt, aus Holz geschnitzt und sogar eingeprägt auf der Rückseite der Ein-Barbados-Dollar-Münze. Und natürlich auch fangfrisch aus dem Karibischen Meer, das türkisfarben hinter Alis Bude schimmert. Und weil es Freitag ist, schickt sie uns weiter nach Oistins zum Fish Fry.
Oistins ist ein kleiner Ort an der Südspitze von Barbados und der wichtigste Fischereihafen der Insel. Freitag abends treffen sich dort Urlauber und Einheimische zum Oistins Fish Fry. Zwischen Holzhütten und Ständen mit Kunsthandwerk tanzen Menschen ungezwungen zu Reggae-Musik. Es ist voll, aber das Warten auf einen Sitzplatz lohnt sich. An großen Grills stehen Frauen und werfen geschickt Marlin, Red Snapper, Lobster und natürlich Flying Fish auf die Roste.
Koloniale Architektur
Von Oistins aus ist es nicht weit nach Bridgetown: Rund 100.000 Menschen leben in der Hauptstadt. Die Altstadt und ihre alte britische Garnison zählen als „herausragendes Beispiel kolonialer Architektur“ zum Unesco-Weltkulturerbe. In der Innenstadt herrscht ein verwirrendes, verwinkeltes und belebtes Straßendurcheinander mit bunten Häusern. Im Zentrum, am Heroes Square, steht das Parlament von Barbados, ein sehr britisch aussehender, neogotischer Großbau.
Dabei kamen die Briten erst ziemlich spät nach Barbados: Die Insel wurde Ende des 15. Jahrhunderts entdeckt, Anfang des 16. Jahrhunderts tauchte sie erstmals auf einer spanischen Karte auf. Die Spanier und Portugiesen ließen die Insel auf ihrer Route nach Brasilien aber links liegen. Erst die Briten annektierten sie 1627. Ihr Name soll auf die Spanier zurückgehen: Die sahen angeblich die Luftwurzeln des Feigenbaums – Bestandteil des
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