
der Abrissbirne zum Opfer gefallen, was wohl daran liegt, dass heute billiger Weihrauch aus Asien den Markt überschwemmt.
Gastfreundlich und modern
Die Menschen im Oman sind offen und gastfreundlich. Dabei haben sie sich noch etwas vom Flair der alten arabischen Lebensweise erhalten. Frauen sind hier allerdings gleichberechtigt. Das macht sich bereits an den Hochschulen bemerkbar, denn dort studieren 60 Prozent Frauen, erzählt die Omani Raya bei einem Besuch in ihrem Haus. Sie betreut als Reiseleiterin Gäste. So berichtet sie mit Stolz vom Alltag der Frauen im Sultanat, „wobei“, so sagt die weit gereiste Omani, „bei Euch im Westen zahlreiche Klischees und Vorurteile herrschen. Bei uns dürfen selbstverständlich Frauen einen Wagen steuern. Auch können sich Frauen im Oman scheiden lassen. Nur haben sie dann kaum eine Chance, einen anderen Mann kennenzulernen“, gesteht Raya. Wobei die Omani jegliche Unterstützung vom Staat bekommen. Mit 21 erhält jeder ein Grundstück und auch bei jeder Geburt gibt es Geld. Raya geht allerdings gerne arbeiten. Ihre drei Kinder werden von einer Nanny betreut. Sie selbst ist mit 13 Geschwistern aufgewachsen und hat sich gegen alle Widerstände in der Familie durchgesetzt. Ihr Vater, ein früherer Seemann, hat sie immer unterstützt. „Sehr oft ist es die Familie“, so beklagt sich Raya, „die der Traditionen wegen alles Neue untersagt.“ Der Staat hingegen unterstützt neue Ideen. So ist es nichts Ungewöhnliches, dass man in den Hotels am Strand junge weltoffene, stolze Frauen mit Kopftuch – dem lahaf – und Männer in ihrer dishdasha – dem langen Gewand – trifft, die sich freundlich mit Touristen in Badekleidung unterhalten.
An unserem letzten Abend sind wir zum Essen am Strand eingeladen. Während der Sonnenball rotglühend untergeht und das Lagerfeuer romantisch knistert, graben die Omaner mit Schaufeln das verpackte Fleisch, die Shuwa, aus einem Erdofen aus, wo es einen ganzen Tag lang vor sich hingaren konnte. Ein wohlschmeckenderes Gericht hätten sie uns zum Abschied nicht servieren können.