Inseln abseits der Massen

Griechenland dürfte bei Urlaubern dieses Jahr hoch im Kurs stehen.
Griechenland gilt derzeit als Staat mit geringem Infektionsrisiko für Covid-19. Urlauber dürfen sich daher freuen, dass die Quarantänepflicht bei Rückreise nach Österreich für Geimpfte, Genesene oder Getestete ab sofort wegfällt. Kreta, Rhodos, Santorin, Korfu und Co. werden ab sofort bei den Buchungen wieder hoch im Kurs stehen. Vielleicht zu hoch für manchen Reisenden, der wenig Lust auf Gedränge und viele Touristen hat. Für Individualurlauber, die lieber abseits vom Trubel reisen, bietet sich Griechenland seit jeher an, weil es über 3000 Inseln – Riffe und Riesenfelsen mitgezählt – besitzt. Genügend also, um auch noch in den nächsten Dekaden neue Urlaubsparadiese zu erschließen. Fürs Erste jedoch gehen Inseln an den Start, die einige wichtige Merkmale verbinden: kleine Unterkünfte, reale Preise, viel Ursprünglichkeit und in einigen Fällen eine etwas längere Anreise.
Für Wanderer und Strandläufer
Auf die Insel Andros gelangt man mit der Fähre von Rafina nahe Athen aus in zwei Stunden. Die rund 40 Kilometer lange Insel überrascht als zweitgrößte der Kykladen mit üppigem Grün und fruchtbarer Landwirtschaft. Griechen machen hier schon lange Urlaub wegen der über 30 traumhaften Strände, den hübschen Dörfern und der Tavernen, die für ihre gute traditionelle Küche bekannt sind. Das Zentrum des Tourismus stellt der Badeort Batsi dar. Was Andros von den anderen Kykladen unterscheidet, ist aber auch die Architektur der mehrstöckigen Häuser, die mit roten Ziegeln gedeckt sind – statt der typisch weißgekalkten Würfelhäuser. Außerdem verfügt Andros über ein gut ausgebautes Netz von zwölf Wanderwegen sowie – auch das ist einmalig für die Kykladen – den Pithara-Wasserfall.
Euböa: Für Entdecker und Aktive
Eigentlich müsste Euböa, griechisch Evia genannt, viel bekannter sein. Es ist nach Kreta mit einer Länge von 175 Kilometern die zweitgrößte Insel des Landes und durch eine Brücke von Athen in zwei Autostunden zu erreichen. Der bekannteste Urlaubsort heißt Edipsos im Norden, wo Thermalquellen ins Meer sprudeln. Hier haben sich in der Antike Plutarch und Aristoteles im warmen Wasser geaalt. Jahrhunderte später stiegen Onassis, die Callas und auch Churchill im heute noch existierenden Luxushotel Thermea Sylla ab, um die Thermen zu genießen. Die Mitte der Insel ist gebirgig und mit Pässen, Pfaden sowie Bilderbuchdörfern wie Steni bestes Wander- und Mountainbike-Revier. Zudem wollen Klöster und Kirchen erkundet werden. Wer baden will, der besucht die Strände in der Region Karystos im Süden. Hier befinden sich auch die geheimnisvollen Drachenhäuser. Über ihren Ursprung rätseln Wissenschaftler noch heute.
Ausspannen auf Folegandros
Die Insel Folegandros bietet Terrassenfelder im Westteil und Steilküste im Ostteil der Insel. Sieben Stunden lang dauert die Anreise mit der Fähre von Piräus aus. Die Nähe zu Santorin, zu Sikinos und zu Naxos lädt allerdings zum Inselhüpfen ein. Das kleine Eiland von zwölf Kilometern Länge bietet alles, was Individualisten zum Ausspannen benötigen: übersichtliche Strände, wunderbares Wasser und Ruhe.