
erreichbar, dafür aber wunderschön. Unsplash/Katie Kalmykova
von Mönchsrobben als Rückszugsort genutzt wurde. Doch die vielen Touristen, die noch bis vor einem Jahr auf Stegen in der gigantischen Tropfsteinhöhle unterwegs waren, haben die Tiere verscheucht.
Wir schippern weiter und machen am Strand von Cala Luna fest, wohl eine der schönsten Buchten des Mittelmeers mit mondsichelförmigem Strand, türkisblauem Meer und mächtigen Karsthöhlen in der hoch aufragenden Felswand. Begrenzt wird die Bucht von einem Bach und blühenden Oleanderbüschen. Jetzt am Morgen verlieren sich ein paar Badende am weitläufigen Kiesstrand. Zwischen den Höhlen sind Fotografen unterwegs auf der Jagd nach dem schönsten Instagram-Motiv. Die meisten kommen per Boot wie wir oder mit der Fähre. Nur wenige trauen sich den anstrengenden Fußmarsch mit seinem Auf und Ab von Cala Fuili aus zu.
Mittagessen auf dem Boot
Gianfranco ist auf der Suche nach ruhigeren Gewässern. Kleine Strände laden zum Baden. Wir springen vor der Cala Mariolu noch einmal in das verlockende türkisblaue Wasser. Denn Elisa und Gianfranco wollen das Boot inzwischen für sich, um den – luxuriösen – Lunch vorzubereiten: Es gibt Meeresfrüchte und dazu den wunderbar süffigen Vermentino, schön gekühlt. Zum Abschluss noch ein spektakulärer Blick auf die Cala Goloritzè mit der alles überragenden Felsnadel und einem natürlichen Felsentor. Die Natur hat hier ganz eigenwillige Skulpturen geschaffen. Doch das unter Naturschutz stehende Monument kann seit 2007 nur schwimmend erreicht werden. Boote müssen Abstand halten. Aber auch aus 200 Metern Entfernung lohnt sich der Blick auf die zerklüfteten Felsen, die mal einen Kamelrücken bilden, mal eine Schildkröte oder ein Herz.
Wie hatte Rolf gesagt: „Die Berge Sardiniens sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse“. Das gilt auch für die Küste. Die Höhlen sind so zahlreich, dass es früher für Banditen sicher leicht war, einen Unterschlupf zu finden. Heute gilt das nicht mehr. Vor der Neugier der Touristen ist kaum eine Grotte mehr sicher.