Reise / 06.08.2021 • 10:33 Uhr
Der neun Kilometer lange Sandstrand auf Porto Santo gilt als einer der schönsten in ganz Portugal.
Der neun Kilometer lange Sandstrand auf Porto Santo gilt
als einer der schönsten in ganz Portugal.

Portugal und Madeira angebaut. Bis die große Dürre kam, in der auch die Quellen versiegten. „Damals veränderte sich das Klima auf der Insel. Es regnete für ganze zwölf Jahre nicht und viele mussten nach Madeira fliehen. Regen gibt es heute nur noch an wenigen Tagen im Jahr und an den Anbau von Getreide oder anderer Nutzpflanzen ist nicht mehr zu denken. Selbst Tiere könnten nicht überleben. Wir haben nur noch vier Kühe auf der Insel“, so Ruth, eine Schweizerin, die vor 30 Jahren als Fremdenführerin aus Bern hierherkam und sich auf Anhieb in Land und Leute verliebte.

Alles etwas langsamer

Die Uhren ticken hier deutlich anders als auf Madeira. Stress kennt auf Porto Santo kaum jemand und gefragt nach der größten Gefahr auf der Insel antwortet Ruth lachend: „Das ist wahrscheinlich der Kater in der Früh, nachdem man mal zu viel getrunken hat.“ Kriminalität ist auf der Insel mit gut 5000 Einwohnern kaum zu finden. Dafür finden wir aber weitere unerwartete Landschaften auf der nur 42 Quadratkilometer großen Insel. Nur wenige Minuten nachdem wir durch Wälder und Wiesen gestapft sind, erreichen wir mit dem Jeep eine Dünenlandschaft, die aus einem Western stammen könnte. Schneeweißer, feiner Sand türmt sich in die Höhe, dazwischen blühen wunderschön ein paar Mittagsblumen. Wenig später bringt uns Ruth an den nächsten schönen Platz. Von Aloe-Vera-Planzen umgeben, sieht man von hier aus beinahe die ganze Länge des unbebauten Sandstrandes. Selbst dem berühmten Fußballer Ronaldo wurde vor einigen Jahren der Bau eines Sporthotels verboten, um zu verhindern, dass der Strrandabschnitt eingezäunt und Naturschutzgebiet bebaut wird. „Auf der Insel sind wir sehr konsequent, was das anbelangt“, erzählt Ruth stolz und findet, dass es nun Zeit ist, auch die kulinarische Seite von Porto Santo kennenzulernen. Köstlicher Fisch steht auf der Karte, dazu ein Gläschen Wein aus Portugal und – wie könnte es anders sein – zum Abschluss ein Gläschen Poncha. Beinahe unglaublich, welche Vielfalt diese kleine, fast unbekannte Insel zu bieten hat.