
Wer hier zum Thema „Luther und die Bibel“ auf Entdeckungsreise geht, kann sich auf außergewöhnliche Exponate, ausgefeilte Multimedia-Präsentationen und überraschende Einsichten freuen. Dabei geht es längst nicht nur darum, wie und warum Luther die Bibel übersetzte, sondern auch um grundlegende Einflüsse, die sein Werk auf Sprache, Literatur und Musik nahm. Im Jubiläumsjahr 2022 wird die Ausstellung mit neuen Inhalten ergänzt.
Kunstwerk von Ai Weiwei
Als neue Attraktion der Ausstellung ist das Kunstwerk „man in a cube“ des chinesischen Künstlers Ai Weiwei im Innenhof des Lutherhauses zu sehen. Mit der Skulptur schuf der chinesische Künstler Ai Weiwei eine bedeutende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Werk und Wirken Martin Luthers, die insbesondere auf die prägende Kraft seiner Sprache und Ideen Bezug nimmt. Die Rolle Martin Luthers in Bezug auf das „entjudete“ Neue Testament wird in der bis Ende 2022 verlängerten Ausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ kritisch beleuchtet. Die Sonderausstellung des Lutherhauses erläutert die Entstehung, Arbeit und Wirkung des berüchtigten „Entjudungsinstituts“ der evangelischen Kirchen.
Luther und Bach
Martin Luther ist nicht der einzige berühmte Sohn Thüringens. Die Übersetzung Luthers war eine einzigartige Vermittlungsleistung, die Johann Sebastian Bach später in anderer Form übernahm. Er machte es sich in seinen späteren Vertonungen zur Aufgabe, die Wirkung des Textes künstlerisch zu verstärken. Fast die Hälfte seiner Lebenszeit, 32 Jahre, verbrachte auch Johann Sebastian Bach in verschiedenen kleinen und großen Thüringer Städten. Heute sind es diese sechs originären Lebens- und Wirkungsorte Bachs, die gemeinhin als „Bachland Thüringen“ bezeichnet werden. Die Fußspuren Johann Sebastian Bachs und Martin Luthers kreuzen sich aber nirgends augenfälliger als in Eisenach, wo unter anderem auch das Bachhaus zu finden ist.