
Torri del Benaco. Ihr Entdecker Agostino di Brenzone war so begeistert von seinem dort geschaffenen Gesamtkunstwerk aus Architektur und Renaissancegarten, dass er den Ort kurzerhand zum schönsten der Welt deklarierte. Und wer die Zypressenallee entlang wandert, einen Blick in den Olivengarten wirft und sich auf der schmalen Terrasse einen Cappuccino gönnt, wird ihm womöglich zustimmen. Besonders Glückliche bleiben zum Mittagessen oder übernachten sogar im dortigen Hotel. Zu sehen gibt es außer tauchenden Enten, staunenden Touristen und der Sirenenbucht nicht viel. Aber wer will das schon, wenn er den gemächlich plätschernden Wellen lauschen und seinen Blick in Seelenruhe über den See schweifen lassen und die Sonnenstrahlen genießen kann?
Bummeln in Bardolino
Wesentlich lebhafter geht es im nahegelegenen Örtchen Bardolino zu. Das Weinstädtchen zwischen den beiden Landzungen Punta Cornicello und Punta Mirabello lockt mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und einem quirligen Straßenleben. Dreh- und Angelpunkt des Stadtlebens bildet die Piazza Matteotti, die von Straßencafés eingerahmt ist und von der tempelartigen Kirche Santi Nicolò e Severo bewacht wird.
Am Markttag, das ist hier der Donnerstag, droht der Ort plötzlich aus allen Nähten zu platzen. Insider gehen deshalb bereits frühmorgens, wenn die Lebensmittel frisch und die Einkäufer der Restaurants unterwegs sind, und genießen die fröhliche Stimmung und relative Leere. Wer sich ein wenig vom Trubel erholen möchte, hat die Qual der Wahl zwischen Piazzafeeling oder Uferpromenadenatmosphäre für Kaffee oder Apertivio.
Im Caffe Matteotti in der Fußgängerzone gibt es neben cremigem Cappuccino eine reichhaltige Auswahl an Spritz-Variationen, zum Beispiel Ingwer-Spritz, Himbeer-Spritz oder Gurken-Spritz. Sportliche wandern von hier aus hingegen „lungalago“, am See entlang bis nach Garda und genießen die liebevoll angelegten Blumenbeete und Rastmöglichkeiten entlang der Strecke.