Zauberhaftes Zadar

Das Meer ist die Bühne: Dalmatiens Minimetropole hat sich zum Geheimtipp an Kroatiens Küste entwickelt.
Ein winziges rotes Holzboot tanzt zwischen den großen Schiffen über das blau glitzernde Wasser. Wie seit 600 Jahren rudern die Barkajoli genannten Fährleute mitten in der Hafeneinfahrt zwischen Zadars Altstadt und dem modernen Ortsteil hin und her. Und wenn sie zwischen den großen ein- und auslaufenden Schiffen durchsteuern, dann stockt einem schon manchmal der Atem. Anderswo wäre so eine Ruderbootfähre die große Touristenattraktion. In Zadar dagegen schauen nur ein paar entspannte Besucher der schicken Garden Lounge Bar beim Frühstück oder Cocktail zu, während hauptsächlich Einheimische auf diese spektakuläre Weise zwischen Festlandufer und Altstadt-halbinsel übersetzen. Schüler und Hafenarbeiter mit der Brotzeitdose unterm Arm sind darunter, auch Frauen auf dem Weg zum Markt. Sie alle wollen in die malerische, fast komplett vom Meer umgebene Altstadt. Zu Unrecht steht die nur einen Kilometer mal 400 Meter große Halbinsel im Schatten der kroatischen Tourismusmagnete Split und Dubrovnik. Denn zwischen Zadars schattigen Promenaden und mächtigen Stadtmauern drängen sich nicht nur 3000 Jahre Geschichte und Kirchen voller Kunstschätze. In den autofreien Gassen bummelt es sich auch angenehm auf 1000 Jahre altem Marmorpflaster, vorbei an Boutiquen, Cafés und Eisdielen.
Zwischen Pinien und Kiesstrand
Hotels gibt es in der Altstadt kaum, die meisten Urlauber wohnen am Ortsrand in einer großen Hotelzone namens Borik. Das heißt auf Deutsch Kiefernwald. Und tatsächlich ist die renovierte Anlage aus sozialistischer Zeit eingebettet zwischen Pinien und Kiesstrand. Kinder lieben die Wasserrutschen, Erwachsene die direkte Strandlage. Weiter draußen auf der Halbinsel Punta Skala hat dieselbe österreichische Hotelkette vor einigen Jahren noch ein extravagantes Fünf-
sternehotel eröffnet – der ganze Stolz der Region. Aber Zadar ist keineswegs eine reine Touristenstadt, sondern quicklebendiges Zentrum. Das liegt auch an einer landschaftlichen Besonderheit: Anders als