Reise / 11.08.2023 • 10:54 Uhr
Die modernen Hochhäuser bilden einen spannenden Kontrast zur Altstadt Warschaus. Shutterstock (6)
Die modernen Hochhäuser bilden einen spannenden Kontrast
zur Altstadt Warschaus. Shutterstock (6)

kann sich niemand wirklich entziehen. Jedes der wieder aufgebauten Bürgerhäuser ist einzigartig – hier Stuckaturen, dort Wandmalereien. Und obschon das Gros der Gemäuer weniger als 80 Jahre auf dem Buckel hat, wurde hier der Charme einer längst vergangenen Zeit perfekt eingefangen. Sogar dermaßen, dass das Ensemble rund um Rynek Miasto bereits 1980, also knapp 35 Jahre nach Kriegsende, in den Status des Weltkulturerbes erhoben wurde. Auf dem autofreien Marktplatz erhebt sich auch das Denkmal der wehrhaften Warschauer Meerjungfrau. „Einer populären Legende nach ist sie eine Schwester der berühmteren Meerjungfrau von Kopenhagen“, berichtet Kasia. Die Seejungfer soll, so die Erzählung, von der Ostsee aus die Weichsel entlang geschwommen sein und habe sich, als sie unterhalb der heutigen Altstadt eine Pause einlegte, in Warschau verliebt und fortan die Bewohner mit ihrem lieblichen Gesang betört.

Dem Königsweg entlang

Doch zurück zum Schmuckkästchen der Stadt. Von der Altstadt verbindet der sogenannte Königsweg die ehemaligen Residenzen der polnischen Könige: das Königsschloss, Lazienki Królewskie Palast und den Wilanów-Palast. An der Flaniermeile, die einst Schauplatz fröhlicher Krönungsumzüge, aber auch blutiger Freiheitskundgebungen war, liegen der Präsidentenpalast, in dem Chopin im zarten Alter von sechs Jahren sein erstes Konzert gab, sowie die Warschauer Universität und beeindruckende Bürgerhäuser. Während sich in der angrenzenden Ulica Nowy Swiat Restaurant an Restaurant drängt, bieten rund um die geschäftige Altstadt Dutzende Läden Bernstein, Antiquitäten und Kitsch feil. Hinter der (nachgebauten) Befestigungsanlage Barbakan steht das Geburtshaus der Chemie- und Physik-Nobelpreisträgerin Marie Curie. Und das Herz von Komponist und Musiker Fryderyk Chopin, dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt, ruht in der nahen Heilig-Kreuz-Kirche. Und ganz ehrlich, wer durch die polnische Kapitale streift, weiß ganz genau, warum Chopin sein Herz in Warschau verloren hat.