Präsenzdienst sinnvoll nutzen

Spezial / 18.01.2013 • 21:14 Uhr
Die Präsenzdienst-Gestaltung ist entscheidend, so Brüstle. Foto: APA
Die Präsenzdienst-Gestaltung ist entscheidend, so Brüstle. Foto: APA

Aaron Brüstle ist für die Wehrpflicht, will aber, dass jeder eine Ausbildung bekommt.

Schwarzach. Seit einigen Tagen verfolge ich gespannt die Beiträge in den VN, wo jungen Menschen die Möglichkeit geboten wird, sich zur Wehrpflicht zu äußern. Und ich stimme meinen Vorschreibern zu: Disziplin lernt man nicht im Heer. Sie ist das falsche Argument für die Wehrpflicht. Und wer sechs Monate nur Hilfsarbeiten verrichten kann, dem hat das Heer wirklich die Zeit gestohlen.

Nach meiner Erfahrung verurteilen zwei Arten von Menschen die Wehrpflicht: Die, die ihren Grundwehrdienst als Hilfsarbeiter leisten dürfen – vor den Computer gesetzt als „Tippsen“ der Vizeleutnants, hinter die Bar gestellt als deren Mundschenke und mit Wischmopp bewaffnet als Hausmeister. Und die, die sowieso gegen das Bundesheer sind. Die anderen blicken gerne auf ihre Erlebnisse im Bundesheer zurück, sie bieten Gesprächsstoff und verbinden. Eine Abwechslung sind die sechs Monate allemal. Und ein Schmelztiegel. Nach der Volksschule wird unsere Gesellschaft geteilt. Nur im Bundesheer treffen Lehrlinge, Gymnasiasten und Sonderschüler wieder aufeinander. Ich finde, diese Kameradschaft tut Österreich gut.

Ich bin für den Wehrdienst und wünsche mir, dass jeder Grundwehrdiener eine Ausbildung und eine Beschäftigung bekommt. Dann gefällt den jungen Menschen ihr Dienst und sie empfinden die Zeit als sinnvoll genutzt.

Ich selbst habe im Grundwehrdienst die Ausbildung zum Rettungssanitär gemacht, und in einem angehängten siebten Monat den Lkw-Führerschein. Seitdem fahre ich auf Milizübungen (insgesamt 30 Tage) mitgenommene Kameraden in die Lazarette. Meine beiden Qualifikationen gelten auch im Zivilen.