Striktes Wahlgeheimnis

Spezial / 10.03.2013 • 22:31 Uhr
Striktes Wahlgeheimnis

Das Konklave folgt strengen Regeln. Nichts darf nach außen dringen – außer Rauch.

Vatikanstadt. Bei der Teilnahme am Konklave zur Wahl des Papstes müssen die Kardinäle strenge Auflagen beachten: Nichts darf über die Vorgänge in der Sixtinischen Kapelle nach außen dringen.

Ein lateinischer Ritus eröffnet und beschließt die Wahl eines neuen Papstes. Das Prozedere beginnt mit den Worten „Extra omnes“ (alle nach draußen) – bleiben dürfen nur die stimmberechtigten Kardinäle. Und die Wahl endet mit einem „Accepto“ (ich nehme an), gesprochen von dem Kardinal, der mit Zweidrittelmehrheit zum neuen Papst bestimmt wurde.

Wahlalter: unter 80 Jahre

Wahlberechtigt sind diejenigen Kardinäle, die zu dem Zeitpunkt, als das vorherige Pontifikat endete, noch keine 80 Jahre alt waren. Zunächst schwören sie mit der Hand auf dem Evangelium, die strengen Regeln des Konklaves einzuhalten. Dazu zählt, dass sie unter Androhung der Exkommunikation nie preisgeben dürfen, was während des Konklaves geschieht.

Kardinäle wohnen im Hotel

Während des Konklaves wohnen die Kardinäle im Hotel des Vatikanstaats, der Residenz Santa Marta. Dabei dürfen sie Inspiration einzig vom Heiligen Geist beziehen. Fernsehen, Radio, Zeitungen, Telefone sind verboten.

Die Stimmabgabe erfolgt ebenfalls auf Latein. Jeder Kardinal schreibt auf seinen Stimmzettel: „Eligo in summum pontificem“ (Ich wähle als obersten Pontifex), gefolgt vom Namen des Kandidaten. Nach der Stimmauszählung werden die Wahlzettel mit Nadel und Faden zusammengebunden und in einen eisernen Ofen gelegt, durch dessen engen Kamin der Rauch zur Außenwelt gelangt. Die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen warten gespannt darauf, ob der Rauch schwarz ist – noch wurde kein Papst gewählt – oder weiß: Die Entscheidung über einen neuen Papst ist gefallen.

Nach dem Tod von Johannes Paul II. 2005 verwendete der Vatikan Chemikalien, um die Farbe eindeutig zu machen, doch hatte das nur begrenzten Erfolg. Wer diesmal Zweifel hat, sollte nicht nur genau hinsehen, sondern auch lauschen: Die Glocken des Petersdoms werden läuten, wenn der neue Papst gewählt wurde.

Am Ende: „Habemus papam“

In der Vergangenheit konnte sich das Konklave über Wochen oder Monate hinziehen, manchmal über Jahre. Bei der Wahl von Benedikt dauerte es zwei Tage mit vier Wahlgängen. Dann wurde vom Balkon des Petersdoms über den Platz hinweg verkündet: „Habemus papam“ – wir haben einen Papst!