Dritte blaue Niederlage

Spezial / 28.04.2013 • 21:14 Uhr
Dritte blaue Niederlage

Tirol-Wahl: FPÖ-Chef Strache reagiert enttäuscht.

Wien. (VN) Auf Bundesebene sorgte das Ergebnis der Landtagswahl für Freude bei ÖVP und Grünen sowie Enttäuschung bei SPÖ, Team Stro­nach und vor allem den Freiheitlichen. Letztere mussten die dritte Niederlage in Serie zur Kenntnis nehmen: Nach dem Totalabsturz in Kärnten und den Verlusten in Niederösterreich wurde nun auch in Tirol das von Bundesobmann Heinz-Christian Strache vorgegebene Ziel klar verfehlt: Statt eines Zuwachses von 12,4 auf 15 Prozent setzte es einen Verlust von rund drei Prozentpunkten auf weniger als zehn Prozent. „Das ist nicht erfreulich“, ­reagierte Strache wortkarg und ­führte das Ergebnis u. a. darauf zurück, dass es sich um eine Landeshauptmann-Wahl ohne Alternative zu Amtsinhaber Günther Platter (ÖVP) gehandelt habe.

Kopf gratuliert Platter

Die ÖVP erreichte in Tirol mit knapp 40 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Klubobmann Karlheinz Kopf richtete Günther Platter dennoch seine Glückwünsche aus: „Die Ausgangssituation für ihn war schon verdammt schwierig“, erinnerte der Vorarlberger an das Antreten von insgesamt elf Listen. Vor diesem Hintergrund sei das Ergebnis „sensationell“.

Enttäuscht zeigte sich Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Fay­mann: „Zufrieden kann man nicht sein, wenn man ein Minus hat.“ Doch der Tiroler Spitzenkandidat Gerhard Reheis sei erst seit Herbst im Amt und habe damit wenig Zeit gehabt, die Landsleute zu überzeugen.

Das Team Stronach verfehlte den Einzug in den Landtag: Klubobmann Robert Lugar meinte, nach internen Streitereien sei das erwartbar gewesen.

Michael RitschSPÖ-Landesvorsitzender.Leichte Verluste für die SPÖ sind nie schön. Aber wir sind wieder auf Platz zwei. Außerdem ist es gut, dass die Leute erkannt haben, dass Frank Stronach keine Politik, sondern Kabarett macht.
Michael Ritsch
SPÖ-Landesvorsitzender.
Leichte Verluste für die SPÖ sind nie schön. Aber wir sind wieder auf Platz zwei. Außerdem ist es gut, dass die Leute erkannt haben, dass Frank Stronach keine Politik, sondern Kabarett macht.
Johannes RauchGrünen-Landessprecher.Der Trend setzt sich nach NÖ und Kärnten fort: Wir gewinnen, die anderen verlieren. Die Frage ist jetzt, welche Regierung in Tirol kommt. Aus meiner Sicht wäre Schwarz-Grün wünschenswert.
Johannes Rauch
Grünen-Landessprecher.
Der Trend setzt sich nach NÖ und Kärnten fort: Wir gewinnen, die anderen verlieren. Die Frage ist jetzt, welche Regierung in Tirol kommt. Aus meiner Sicht wäre Schwarz-Grün wünschenswert.
Christoph HagenTeam-Stronach-Landesobmann.In Tirol haben (im Team Stronach) einige auf sich und nicht auf das Ganze geschaut. Das muss man zur Kenntnis nehmen und nach vorne schauen. Salzburg wird gut ausgehen.
Christoph Hagen
Team-Stronach-Landesobmann.
In Tirol haben (im Team Stronach) einige auf sich und nicht auf das Ganze geschaut. Das muss man zur Kenntnis nehmen und nach vorne schauen. Salzburg wird gut ausgehen.
LH Markus WallnerÖVP-Landesobmann.Gratulation an Günther Platter und die ÖVP Tirol. Das Wahlergebnis ist ein Signal für Kontinuität und Stabilität. Die Bürger haben einem drohenden Listenchaos eine Absage erteilt.
LH Markus Wallner
ÖVP-Landesobmann.
Gratulation an Günther Platter und die ÖVP Tirol. Das Wahlergebnis ist ein Signal für Kontinuität und Stabilität. Die Bürger haben einem drohenden Listenchaos eine Absage erteilt.
Dieter EggerFPÖ-Landesobmann.Das Ergebnis war durchaus erwartbar. Das Problem war einfach, dass es eine LH-Wahl war und es keiner anderen Partei gelungen ist, eine LH-Alternative aufzubauen.
Dieter Egger
FPÖ-Landesobmann.
Das Ergebnis war durchaus erwartbar. Das Problem war einfach, dass es eine LH-Wahl war und es keiner anderen Partei gelungen ist, eine LH-Alternative aufzubauen.