Trendwende eingeläutet

Spezial / 03.12.2013 • 19:20 Uhr
PISA-Studie bestätigt Kompetenzunterschiede: Beim Lesen sind Mädchen besser, beim Rechnen die Burschen. Foto: DPA
PISA-Studie bestätigt Kompetenzunterschiede: Beim Lesen sind Mädchen besser, beim Rechnen die Burschen. Foto: DPA

PISA-Studie: Österreichs Schüler werden besser. Zu tun gibt’s aber noch viel.

Wien. (VN-joh) Als die scheidende Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) gestern die Ergebnisse der PISA-Studie 2012 präsentierte, bewegte sie sich hart an der Grenze zur Euphorie: „PISA 2012 markiert einen Wendepunkt“, zahlreiche Reformen hätten dazu beigetragen, dass eine Trendwende gelungen ist, meinte sie. Summa summarum müssen sich die österreichischen Schüler im internationalen Vergleich nicht mehr verstecken: Ihre Mathematikleistungen haben sich stark verbessert und sind überdurchschnittlich gut geworden. Noch deutlicher zugelegt haben sie beim Lesen; dort sind sie dem Durchschnitt nähergekommen. In den Naturwissenschaften (Physik, Chemie) liegen sie im Mittelfeld.

Bemerkenswert sind auch bei dieser PISA-Studie Detailergebnisse. So wird Bildung hierzulande nach wie vor vererbt: Wird im Elternhaus viel Wert darauf gelegt, finden auch die Kinder leichter Zugang dazu; andernfalls tun sie sich schwer. Mit anderen Worten: Die Schule schafft es kaum, das wettzumachen.

Groß sind auch die Geschlechter-Unterschiede: Mathematik ist eine Stärke der Burschen. Mädchen haben ein Problem mit den Zahlen. Und der Unterschied wird immer größer: Bei der PISA-Studie 2003 betrug er acht Punkte, bei der aktuellen 22 Punkte. Beim Lesen sind dagegen die Mädchen besser; dort liegen sie um 37 Punkte vor den Burschen (was im Übrigen einem durchschnittlichen OECD-Wert entspricht). Unterm Strich hat sich die Lesekompetenz der 15- und 16-jährigen Schülerinnen und Schüler jedoch verbessert: Konnte 2009 jeder vierte nicht sinnerfassend lesen, so ist es nun jeder fünfte.

Für die PISA-Studie wurden in 65 Ländern insgesamt 500.000 Schüler getestet, in Österreich waren es 5000.

Am besten schnitten Schanghai und Singapur ab. Vorne liegen auch Liechtenstein und die Schweiz. Finnland rutschte auf Platz 12 ab.

Trendwende eingeläutet