ÖBB: Langstrecken mit höheren Ticketpreisen

Bahn erhöht Ticketpreise, Kurzstrecken werden aber günstiger.
wien. Wer 2014 mit dem Zug durch Österreich fahren will, muss tiefer in die Tasche greifen. Die ÖBB haben ihre Fahrkartenpreise im Schnitt um zwei Prozent erhöht, kurze Strecken werden aber günstiger. Ab dem 1. Jänner bieten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nur mehr 31 verschiedene Tarife an, bisher gab es 61.
Bei einer Fahrt von Bregenz in die Hauptstadt Wien werden in Zukunft 72,20 Euro (Vollpreis) fällig werden, das ist immerhin eine Preissteigerung von 1,80 Euro. Die Strecke Bregenz – Feldkirch kostet allerdings nur mehr 4,70 Euro, also einen Euro weniger als noch im Vorjahr.
Bei den Vorteilscards werden in Zukunft auch Patchwork-Familien eingebunden, denn die Family Vorteilscard gilt nicht mehr nur für die leiblichen Kinder. Generell wurde die Anzahl der Vorteilscards von acht auf vier reduziert, ab sofort gibt es nur mehr Classic, Jugend, Senior und Family. Letzteres gilt für einen Erwachsenen und maximal zwei Mitfahrer unter 14 Jahren. Kinder, die jünger sind als sechs Jahr fahren auch weiterhin gratis. Die Vorteilscards Classic und Jugend kosten jeweils 90 Cent weniger als im Vorjahr und belaufen sich auf 99 bzw. 19 Euro. Einzig die Vorteilscard für Senioren wird teurer, diese kostet ab sofort 29 Euro (2013: 26,90 Euro).
Lichtbildausweis notwendig
Ab 2014 werden auf die Vorteilscards keine Fotos mehr gedruckt, die Mitführung eines Lichtbildausweises ist aber obligatorisch. Nutzer der ÖBB-Ticket App können auch die digitale Version auf ihr Smartphone laden. Die Vorteilscards Blind, Spezial und Schwerkriegsbeschädigt wird es nicht mehr geben, es reicht in Zukunft, einen entsprechenden Ausweis mitzuführen. Wer mit Hund oder Fahrrad reist, zahlt künftig einen entfernungsabhängigen Tarif. Die Tickets kosten zehn Prozent des Fahrpreises für die zweite Klasse.
Auch die Westbahn hat bereits angekündigt, ihre Fahrpreise anzupassen. Es wird erwartet, dass sie die Preise ebenfalls anhebt. In welchem Ausmaß das passieren wird, ist derzeit noch unklar.
Neue Pendlerpauschale
2014 wartet auch eine Änderung der Pendlerpauschale. Die neuen Regelungen besagen, dass ein öffentliches Verkehrsmittel bis 60 Minuten zumutbar ist. Unzumutbar werden die Öffis ab einer Wegzeit von über zwei Stunden.
Als Wegzeit ist die Zeit zwischen dem Verlassen der Wohnung und dem Arbeitsbeginn. Bei über einer Stunde Wegzeit erhöht sich die Zumutbarkeit pro Kilometer Arbeitsweg um eine Minute. Wenn man also zehn Kilometer bis zu seiner Arbeitsstelle zurückzulegen hat, sind 60 Minuten plus zehn Minuten zumutbar. Bisher galt der Arbeitsweg als unzumutbar, wenn die Wegzeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln länger dauert als die dreifache Fahrzeit mit dem Auto.