Einkehrschwung mit lukullischen Genüssen

Zürs. Schon seit dem 15./16. Jahrhundert verbindet der Flexenpass das obere Lechtal mit dem Klostertal. Am höchsten Punkt der Passstraße liegt das Flexenhäusl, eine urige Hütte aus massivem Mauerwerk. Am Ende der Zürser-Täli- Abfahrt oder beim Vorbeifahren lohnt es sich, einen Stopp einzulegen, um auf der Terrasse den herrlichen Rundblick auf die Alpen zu genießen oder um im gemütlichen Gastraum zu verweilen.

Nach einigen anspruchsvollen Abfahrten ist uns eine Pause willkommen. Wir haben Glück und finden einen Platz in der Stube, die mit viel Geschmack im traditionellen Alpenstil eingerichtet ist. Die Karte bietet kalte und warme Gerichte: ein schwarz geräucherter Gewürzspeck, einen Linseneintopf mit Hirschwürstel, Spare Ribs mit Folienkartoffeln, eine schön angerichtete Brettljause, die auch für zwei Personen ausreichend ist. Wir kosten das geräucherte Lecher Bergforellenfilet mit Oberskren und getoastetem Weißbrot (16 Euro). Das Aroma der Forelle ist delikat. Die sättigende Erbsensuppe mit Frankfurter Würstchen um 9 Euro ist leider viel zu selten auf einer Speisekarte zu finden. Auf einer österreichischen Skihütte darf das Wiener Schnitzel nicht fehlen. Im Flexenhäusl wird es aus Kalbfleisch (26 Euro), frisch aus der Pfanne, mit Kartoffelsalat serviert, ein Genuss. Die würzigen Hirschwürstel mit Sauerkraut und frischem Kren kommen auf dem Holzbrett daher. Wer Zeit hat oder mehr Kurvengeist benötigt, kann aus dem ausgesuchten Weinsortiment eine gute Flasche wählen.

Ein köstlicher Riesenkrapfen (5 Euro) aus der hauseigenen Patisserie stärkt uns für die Weiterfahrt. Im Winter ist das Flexenhäusl auch am Abend geöffnet. Wirt Peter Dullnig serviert seinen Gästen gegen Voranmeldung sein bekanntes Fondue Chinoise. Im Sommer ist das Lokal ein beliebter Treffpunkt für Biker, Wanderer und Ausflugsgäste.