Um drei war ausgezählt

Schon am frühen Nachmittag sind die letzten Ergebnisse im Landhaus eingetrudelt.
Bregenz. Das Landhaus in Bregenz am Sonntag: Die Tiefgarage ist verschlossen, der Haupteingang ebenso. “Die Klingel bitte drei Sekunden lang drücken”, steht am Eingang. Der Portier meldet sich, öffnet die Tür. Die Schritte hallen durch die Weiten des Hauses. Wo sonst kräftig Betrieb herrscht, ist es still. Nicht ganz: Im zweiten Stock dringen Stimmen durch eine Bürotür. “Abteilung 1a, Inneres und Sicherheit” ist auf dem Türschild zu lesen. Hier sitzt Abteilungsleiter Gernot Längle mit vier seiner Mitarbeiter, sie bilden die Wahlzentrale des Landes. Als Wahlhotline beantworten sie rechtliche Fragen von Wählern und Wahlbehörden, prüfen die Ergebnisse und leiten sie weiter.
In Vorarlberg schließen die Wahllokale traditionell früher als im Rest Österreichs. In kleinen Gemeinden teilweise schon am elf Uhr, die letzten sperren um 13 Uhr ihre Pforten zu. Sobald die Wahlhelfer in den Sprengeln den Schlüssel drehen, beginnen sie, die Stimmen auszuzählen. Das Ergebnis leiten sie an die Gemeindewahlbehörde weiter. Die Bezirkshauptmannschaft sammelt die Ergebnisse und schickt sie ins Landhaus zu Melanie Karg, Abteilung 1a. Sie sitzt am Computer, aktualisiert laufend das Wahlergebnis und druckt es aus. Ihre Kollegen prüfen, ob die Zahlen plausibel sind. Nachdem Längle dies per Unterschrift bestätigt, sendet Karg die Zahlen an das Innenministerium und an Peter Marte. Der Chef der Landespressestelle hält mit einer Kollegin im sechsten Stock des Hauses die Stellung, beantwortet Journalistenfragen und bereitet die Ergebnisse für ihre Veröffentlichung vor.
Lauterach, Bludenz, Nenzing trudeln um 14.45 Uhr ein, damit sind alle 96 Gemeinden im Land ausgezählt. Und während in Wien noch Menschen an die Wahlurne schreiten, neigt sich der Arbeitstag der kleinen Mannschaft im Landhaus schon wieder dem Ende zu. Längle bleibt allerdings noch bis nach 17 Uhr, dann nämlich muss er dem Innenministerium melden, wie viele Wahlkarten in Vorarlberg abgegeben wurden. Denn dies ist die einzige Möglichkeit, auch in Vorarlberg bis 17 Uhr zu wählen: Wahlkarten dürfen bis zum österreichweiten Wahlschluss abgegeben werden. Sie werden erst heute, Montag, ausgezählt.

Bei Melanie Karg liefen alle Ergebnisse zusammen.

Peter Marte hielt in der Landespressestelle die Stellung.