Doppelter Grund zur Feier im Hause Strolz

Wahlergebnis der Neos in Wald am
Arlberg gefeiert.
Wald am Arlberg Ein Herbsttag, wie er im Buche steht, neigt sich in Wald am Arlberg langsam dem Ende entgegen. Malerisch erhellen die letzten Sonnenstrahlen des Tages den Ortsteil von Dalaas, in dem Neos-Spitzenkandidat Matthias Strolz aufgewachsen ist. Die Kirchturmglocke schlägt fünf Uhr, obwohl die Zeiger der Turmuhr um eine Minute nach vier stehen geblieben sind.
Neben der Kirche plätschert ein kleines Rinnsal, dessen leises Rauschen sich mit dem monotonen Klang der Schnellstraße vermischt, Richtung Tal. Zwei Motorradfahrer lassen ihre Motoren aufheulen und durchbrechen damit für einen kurzen Moment die idyllische Stimmung. Unterwegs ist praktisch niemand. Ein deutscher Tourist befindet sich gerade auf dem Heimweg. Dass heute Wahlsonntag ist, lässt ihn naturgemäß kalt.
„Kein Kommentar“
Direkt gegenüber dem Heimatmuseum befindet sich das Elternhaus von Matthias Strolz. Ein Nachbar ist gerade damit beschäftigt, die Blumen zu tränken. Zum Thema „Wahlen“ will er sich nicht äußern. „Dazu sage ich lieber nichts“, winkt er ab und wendet sich wieder seinen Pflanzen zu. Die beiden Motorradfahrer kommen wieder zurück. Vom Motorenlärm kurz aufgeschreckt, legt sich eine Katze auf dem großen Feld wieder in Lauerstellung nach einer fetten Beute. 600 Kilometer westlich hofft der wohl berühmteste Sohn des Orts auf eben diese – nämlich in Form von Wählerstimmen. 4,8 Prozent der Wähler waren es, die Matthias Strolz und seinen Neos am 29. September 2013 ihr Vertrauen geschenkt hatten. Auf ein ähnlich gutes Abschneiden hofft Mama Ida, die sich mit ihrer Familie in ihrem Eigenheim versammelt hat.
Zu Mittag war die Familie noch im Gasthaus zusammengekommen, um die Silberhochzeit von Tochter Bettina und Schwiegersohn Werner zu feiern. Nun hofft man im Haus Strolz-Nessler, die Feierlichkeiten fortsetzen zu können. Dann endlich ist es soweit: die erste Hochrechnung. „Neos: 5,3 Prozent“, tönt es aus dem Fernseher. Die Freude ist groß. „Das ist eine gute Leistung“, freut sich Ida Strolz, während ihr ihre Familie mit einem simultanen Kopfnicken beipflichtet. Während Bettina die eingekühlten Sektflaschen holt, liegen sich die übrigen Familienmitglieder freudestrahlend in den Armen. „Mit diesem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Sie haben ein Mandat dazugewonnen“, wirft Matthias’ Schwester Judith in die Runde. Dann wird angestoßen. „Für eine junge Partei ist das Ergebnis viel wert. Das ist ein Zeichen, dass die Leute zufrieden sind“, empfindet die stolze Mama.
In Wald habe sie die Stimmung als gut wahrgenommen, räumt die rüstige Pensionistin ein. Nach dem Wahlerfolg vor vier Jahren, als die Neos mit 39,9 Prozent der Stimmen stärkste Kraft in Strolz’ Heimatgemeinde waren, mussten sie sich dieses Mal mit Rang vier begnügen. Dennoch stellten die 19,5 Prozent in Dalaas das stärkste Gemeindeergebnis der Neos in Vorarlberg dar, gefolgt von Klösterle (17,7) und Lech (16,6).
„Das Ergebnis zeigt, dass die Leute zufrieden damit sind, was die Neos leisten.“
