Villa Franciacorta Bokè Rosé Brut Millesimanto 2012, Monticelli Brusati
„Villa” ist ein Vorzeigebetrieb in der Franciacorta. Die 37 Hektar Rebflächen werden nach den Gesetzen der Natur bearbeitet. Aus dem gesunden Traubenmaterial entstehen im Keller unter Einsatz modernster Technik perfekte Grundweine, die in kleineren und größeren Holzfässern reifen. Der Villa Rosé brilliert mit einer intensiven Lachsfarbe, einer lang anhaltenden Schaumbildung im Glas, mit rotbeerigen Aromen in der Nase, mit Kirsche, Erdbeere, Ribisel und rosa Grapefruit. Das Extrakt und der kräftige Körper des Pinot Nero kommen am Gaumen zum Ausdruck und vereinen sich mit der Eleganz des Chardonnays zu einem finessenreichen, gut ausbalancierten Schaumwein mit feiner Perlage. Gesehen bei: Vinussi, Dornbirn, 24 Euro
Dornbirn Ein Franciacorta ist ein Franciacorta, basta! Maurizo Zanella, Besitzer des Weinguts Ca’del Bosco betont immer wieder, dass ein Franciacorta nicht einfach ein Schaumwein ist, sondern der Champagner Italiens. Franciacorta ist eine eigenständige Bezeichnung für ein hochwertiges Produkt, das mit einem herkömmlichen „Spumante“ nicht vergleichbar ist.
Die Franciacorta beginnt am südlichen Ufer des Iseosees, erstreckt sich im Osten bis zu den gebirgigen Hügeln von Monticelli und geht im Süden in die Poebene über. Das Klima ist kontinental. Die heutigen 2500 Hektar Rebflächen sind mit Chardonnay, Pinot Noir und Weißburgunder bepflanzt. Mit einer durchschnittlichen Pflanzendichte von 4500 bis 6000 Stöcken pro Hektar und einem Stockertrag von nur 1,5 bis zwei Kilogramm Trauben entstehen hochwertige Grundweine für die Versektung.
Für die Herstellung eines Franciacorta werden die Trauben von Hand gelesen und sanft gepresst. Nach der ersten Fermentierung entsteht ein Cuvée aus verschiedenen Rebsortenweinen, Weinbergen und Jahrgängen. Für die zweite Gärung in der Flasche werden Zucker und Hefen zugesetzt, die Flaschen werden verschlossen und liegend gelagert. Ein klassischer Franciacorta bleibt 18 Monate auf der Hefe, ein Franciacorta Rosé oder Satèn 24 Monate, ein „Millesimato“ 30 Monate und ein Franciacorta Riserva mindestens 60 Monate. Nach Beendigung der Lagerung werden die Weine geschüttelt, um das Hefedepot in den Flaschenhals zu bringen, gekühlt, degorgiert, mit einer Dosage, die das Geheimnis jeder Weinkellerei ist, aufgefüllt und mit einem Korken und einer Agraffe verschlossen.
Die Weingüter der Franciacorta weisen auf ihren Etiketten das Degorgierdatum an, ein wichtiges Qualitätskriterium für den Einkauf von Schaumweinen.
Maurizio Zanella, Besitzer des bekanntesten Betriebs der Region, erzeugte 1976 gemeinsam mit einem Kellermeister aus der Champagne drei Schaumweinstile, einen Brut, einen Dosage Zéro und einen Rosé. Seit diesem Zeitpunkt arbeitet er permanent an der Erhöhung der Qualität seiner Weine, perfektioniert jeden Produktionsschritt im Keller und reift seine Weine jahrelang auf der Hefe, bevor sie nach einigen Monaten Flaschenreife verkauft werden. Der Ca’del Boso zeigt sich mit einer intensiven goldgelben Farbe, einer festen Schaumbildung im Glas, intensiven Hefenoten in der Nase, Brioche, Waldpilze, reifer Apfel, Ananas und Kräuter, mit feinen Bläschen am Gaumen, einem vielschichtigen Körper und einem anhaltenden Abgang. Gesehen bei: Wein & Co, Bregenz, 35,50 Euro
Francesco I Franciacorta Brut, Uberti, „Salem“ Ebrusco
Die Familie Uberti betreibt seit dem Jahr 1793 Weinbau. Die derzeitigen Besitzer G. Agostino Uberti und seine Frau Eleonora haben schon in den 1980er-Jahren begonnen, Schaumweine zu erzeugen. Die Trauben für die rund 180.000 Flaschen Schaum- und Stillweine stammen aus verschiedenen Weinberglagen, die biologisch bewirtschaftet werden. Der Francesco I präsentiert sich beim Einschenken mit einem kräftigen Goldgelb und einer kompakten Schaumbildung. In der Nase zeigt er Biskuitnoten, grünen Apfel, weiße Johannisbeere und Limette. Eine feine Perlage am Gaumen, ein eleganter Körper und ein nachhaltiger Abgang machen diesen Schaumwein zum puren Trinkvergnügen. Gesehen bei: Kleboth Weinmanagement, Bürs, 24,50 Euro
Ursula Schnell ist Weinakademikerin und Sommelière an Schulen. An der HLW Rankweil unterrichtet sie Küche, Service und Ernährungslehre.