Zur Wahl

Spezial / 09.10.2022 • 23:19 Uhr

Warnsignale

Wien Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek orten nach geschlagener Hofburg-Wahl zwar ein erwartbares, solides Ergebnis für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen. Sie sehen aber vor allem für SPÖ, ÖVP und Grüne ein “Warnsignal”, denn am Wählermarkt sei etwas in Bewegung, wie die Experten im APA-Gespräch analysierten. Van der Bellen habe sich “über die Ziellinie gerettet”, mit einem Ergebnis in ungefähr erwartbarer Höhe, meinte Hofer. Der Amtsinhaber habe eine Stichwahl vermieden, die für ihn der “worst case” gewesen wäre, denn dann hätte er sich doch einem Duell stellen müssen.

 

Kampf um Platz 2

Wien Alexander Van der Bellen liegt in der Bundeshauptstadt Wien klar am ersten Platz. Laut vorläufigem Endergebnis ohne Briefwahlstimmen kommt er dort auf 62,9 Prozent. Dahinter wird es spannend: Dominik Wlazny und Walter Rosenkranz liefern sich ein knappes Rennen. Der Bierpartei-Chef liegt in Wien vorerst nur knapp hinter dem blauen Kandidaten. Hochrechnungen schließen den zweiten Platz aber nicht aus. Beide haben sie gemeinsam: Ihre Hochburg heißt Simmering. Die Hochrechnung von SORA/ORF weist für beide 10,9 Prozent aus. Die ARGE Wahlen sahen Wlazny in ihren Berechnungen bei 11,06 Prozent, Rosenkranz bei 11,0. Der Rest der Kandidatenriege folgt mit Respektabstand.

 

Heimvorteil genutzt

Wien Einen fulminanten “Lokalmatador-Bonus” verzeichnete Van der Bellen in seiner Heimatgemeinde Kaunertal, einer Gemeinde im gleichnamigen Tal des Bezirkes Landeck. Dort siegte er mit 88,28 Prozent der Stimmen. Rosenkranz kam dort auf 6,6 Prozent. Alle anderen Kandidaten blieben unter 1,5 Prozent. Mit laut vorläufigem Auszählungsstand 59,56 Prozent – ohne Wahlkarten – liegt die Unterstützung für Amtsinhaber Alexander Van der Bellen in Tirol am Sonntagabend über dem Bundestrend (55,95 Prozent).