Skistar trifft Nobelpreisträger

Sport / 18.07.2013 • 20:47 Uhr
Plauderten über Sport und Physik: Dr. Jonathan Gross (l.) und Marc Girardelli. Foto: hartinger

Plauderten über Sport und Physik: Dr. Jonathan Gross (l.) und Marc Girardelli. Foto: hartinger

Einmal einen Physik-Nobelpreisträger treffen: VN erfüllten Marc Girardelli einen Traum.

lochau. Zum Geburtstag viel Glück – und einen Nobelpreisträger. Für Marc Girardelli, den Rekord-Weltcupgesamtsieger im alpinen Skisport, ging an seinem gestrigen 50. Geburtstag ein Bubentraum in Erfüllung. „Ich wollte schon immer einmal mit einem Physik-Nobelpreisträger sprechen. Weil Physik ein großes Steckenpferd von mir ist.“ Gerne entfloh der Skistar und VN-Skiexperte deswegen an seinem gestrigen Ehrentag dem Rummel und begleitete die VN zum großen Interview mit Professor David Jonathan Gross im Badehaus des Hotels Kaiserstrand in Lochau.

Reicher Fundus

Das Treffen mit dem Wissenschaftsstar wurde zu einer sehr herzlichen Begegnung. Girardelli erzählte Prof. Gross über seine Zeit mit den früheren US-Skihelden Phil und Steve Mahre. Der Nobelpreisträger outete sich zwar als Nicht-Skifahrer, doch sein Interesse für den ehedem besten Vertreter der Populärsportart war schnell geweckt. Danach gab es ein tiefes Eintauchen in die Welt der Physik. Marc Girardelli erwies sich dabei nicht nur als faszinierter Zuhörer. Er beeindruckte den Professor mit seinem soliden physikalischen Grundwissen, aus dessen Fundus die eine oder andere Frage an Dr. Gross entsprang.

Interesse schon früh

Marc Girardellis Interesse an Physik erwachte schon sehr früh. „Ich wollte einfach wissen, warum gewisse Dinge in der Natur so sind, wie sie sind. Ich habe mich mit Einsteins Relativitätstheorie befasst, und mich fasziniert auch Elementarteilchenphysik. Es ist sehr spannend, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Jedenfalls besser, als nur vor einem Fernseher zu sitzen und sich Blödsinn reinzuziehen.“ Nicht befassen wollte sich der Rekord-Weltcupsieger mit dem Wirbel um seine Person, dem er mittels eines Fluchtslaloms zu entkommen versuchte. Im Minutentakt kamen die Glückwunsch-SMS.

An einem ruhigen Ort

Den Rest des Tages versuchte der frischgebackene 50er so unerkannt wie möglich zu verbringen. Ein Unterfangen, das ihm nur teilweise gelang: Nicht nur im Hotel Kaiserstrand wurde er von Mitgliedern des Personals und von Gästen erkannt, auch in der Bregenzer Innenstadt blieb er nicht ganz anonym. Um wenigstens einige Stunden seine Ruhe zu haben, dampfte Girardelli am späteren Nachmittag mit seiner Gattin Andrea Richtung Tirol ab. „Ein schönes Abendessen an einem ruhigen Örtchen“, wie er mit einem Augenzwinkern verriet.