Altachs große Sehnsucht nach einem Heimsieg

Gegen Brest soll es heute (18.30 Uhr) wieder passieren. „Für unsere Fans“, sagt Salomon.
Altach. Es war einmal . . . eine Heimmacht Cashpoint SCR Altach. „Nicht vergessen, wir waren die beste Heimmannschaft der Liga. Jetzt warten wir schon seit dem 11. März (Anm. d. Red.: 3:0 gegen Mattersburg) auf einen Heimsieg. Ich musste selbst nachschauen“, gesteht Mittelfeldspieler Patrick Salomon und drückt die Sehnsucht aller aus. Allein deshalb wäre man den Zuschauern einen Sieg schuldig.
Der 29-Jährige, der seit sieben Saisonen in Vorarlberg spielt, drei davon beim Cashpoint SCR Altach, gehört inzwischen zu den Routiniers. Geht es nach dem gebürtigen Wiener, dessen Vertrag im Juni 2018 ausläuft, könnten noch drei weitere Jahre folgen. Zumal auch seitens des Klubs die Bereitschaft dazu bekräftigt wird. Vor dem EL-Heimspiel heute gegen Brest war das im VN-Gespräch nur am Rande ein Thema, vielmehr standen ganz persönliche Gedanken des Familienvaters im Vordergrund.
Mit 29 Jahren bin ich . . . natürlich ein gutes Stück klüger, allerdings nun auch Opfer des Haarausfalls geworden (lacht). Ich bin erfahrener und auch die Prioritäten in meinem Leben haben sich verändert. Mit 23 sahen diese noch ganz anders aus. Jetzt genieße ich es, ein Kind und eine Familie zu haben.
Europa League zu spielen ist für mich . . . ein absoluter Kindheitstraum. Natürlich, die Qualifikation ist auch schon etwas, aber ich würde so gerne in meinem Fußballerleben noch einmal in der Gruppenphase spielen. Diesen Traum möchte ich mir unbedingt noch erfüllen. Am liebsten schon in diesem Jahr. Ansonsten versuchen wir es wieder.
Drei Jahre Altach sind . . . im Nachhinein eine sehr lehrreiche, aber auch eine wunderschöne und überaus interessante Zeit gewesen. Sie liegen jetzt hinter mir und es würde mich freuen, wenn noch drei weitere Jahre folgen würden. Ich fühle mich wohl hier, hier kann ich Bundesliga spielen.
In dieser Saison will ich . . . einen absolut besseren Tabellenplatz schaffen als in der Vorsaison. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig überheblich, doch ich traue es uns zu. Wir waren schon einmal Dritter und haben mit 59 Punkten einen Rekord aufgestellt. Diesen will ich knacken. Wir haben neue Spieler und ein neues Trainerteam, und wir haben eine Mannschaft mit einem extrem guten Charakter. Was spricht also dagegen, wenn ich sage: Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen. Der Trainer spricht aus der Seele zu uns. Jeder Spieler versteht, was er will. Wir hören zu und glauben ihm. Dazu kommt mit seinem Kotrainer nun ein Mr. Feinschliff.
Dinamo Brest ist . . . eine Fußballmannschaft aus Weißrussland. Im Ernst, ich glaube, dass sie zu Unrecht auf dem zehnten Platz in der Tabelle liegt. Ihr Torverhältnis nach 15 Runden ist 17:17. Man sieht also, dass die Mannschaft wenig Gegentore erhält, allerdings auch nicht gerade viele Treffer erzielt. Somit ist klar, dass uns da ein harter Brocken erwartet.
Auf der Lieblingsposition
Unter Schmidt kann Salomon wieder auf jener Position spielen, die dem Dauerläufer am besten liegt. „Ich habe das Spiel lieber vor mir.“ Eigentlich, so gesteht er, sei er absolut keine Nummer zehn, auch wenn er diese gerne am Rücken trägt. „Ich bin wohl eher ein Vierer oder Sechser, einer, der aus der Mitte kommt und von dort versucht, der Mannschaft zu helfen.“ Gerade in Altach kam er in den letzten Jahren auf ganz verschiedenen Positionen zum Einsatz. Egal ob als rechter Außendecker, auf jeder erdenklichen Mittelfeldposition oder auch hinter den Spitzen – er stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft.
Die neue Lust an seiner Rolle war ihm in den beiden ersten Europa-League-Spielen anzumerken. Laufstark und dynamisch präsentierte er sich, wohlwissend, dass nicht nur bei ihm die Effizienz vor dem gegnerischen Tor besser werden muss. „Man darf aber nicht vergessen, dass wir erst drei Spiele absolviert haben und doch einige neu in der Mannschaft sind.“
Vier Monate ohne Heimsieg. Das ist ein absolutes No-Go.
Patrick Salomon
Fußball
UEFA Europa League
Qualifikation, 2. Runde (Hinspiel)
Cashpoint SCR Altach – Dinamo Brest (BLR) heute
Cashpoint Arena, 18.30 Uhr, SR Barbeno Luca (SMR)
Mögliche Aufstellungen
Cashpoint SCR Altach (4-4-1-1): Kobras; Sakic, Zech, Netzer, Galvão; Gebauer, Patrick Salomon, Piesinger, Ngwat-Mahop; Nutz; Aigner
Ersatz: Dmitrovic; Zwischenbrugger, Müller, Janeczek, Schreiner, Dobras, Grbic
Es fehlen: Lukse (nach Schulter-OP), Prokopic, Lienhart (beide rekonvaleszent)
Dinamo Brest (4-2-3-1): Malherbe; Witus, Iwanov, Lebedev, Aliseyko; Legtschilin, Osutschukwu; Docal, Torres, Bukatkin; Fameyeh
Ersatz: Khwin; Kirilenko, Mozolewski, Demeschko, German, Milewskiy, Wasilyuk
Weitere Spiele
Rückspiel 20. Juli
UEFA Europa League im TV, heute
ORF eins, live ab 18.20 Uhr: Cashpoint SCR Altach – Dinamo Brest
Weitere Termine
Qualifikation, 3. Runde (Auslosung): 14. Juli
Qualifikation, 3. Runde: 27. Juli/3. August
Play offs: 17./24. August
Gruppenphase, Auslosung: 25. August in Monaco