Austria-Haus in Pyeongchang mit Vorarlberger Seele

Symbolischer Spatenstich für den rot-weiß-roten Treffpunkt mit Stoss und Mennel.
Pyeongchang Wenn am 8. Februar 2018 das Austria Haus eröffnet wird, gibt es ganz sicher eine Goldmedaille für Vorarlberg. Das westlichste Bundesland trägt wesentlich dazu bei, dass in unmittelbarer Nähe zu vielen Sportstätten direkt an der Hauptverbindungsstraße ein ganz besonderes Gebäude entsteht. Ein Haus, das den Namen Österreich in seinem schönsten Klang in die Welt hinaustragen soll, vorgesehen als Treffpunkt für Wirtschaft, Gesellschaft, Fans und natürlich vor allem für die Sportler. Der Dornbirner Karl Stoss (60) als ÖOC-Präsident wird dort gemeinsam mit dem Bregenzer Peter Mennel (62), dem ÖOC-Generalsekretär, als Gastgeber fungieren. Wobei Mennel der Hauptverantwortliche für das transportable Gebäude ist, mit dessen Errichtung in Bälde begonnen wird. 16 Container mit rund 300 Tonnen Material befinden sich derzeit auf dem Transport nach Südkorea. „Wir haben hier einen, so meine ich, idealen Standort gefunden“, ist Peter Mennel, der sich mit dem Projekt Austria-Haus in Pyeongchang schon seit Jahren beschäftigt, überzeugt.
Lehrlinge, Waren, Sponsoren
Dabei vertraut Mennel auf eine Menge Vorarlberger Know-how und Qualität. „Circa zehn Lehrlinge aus Vorarlberg werden das Gebäude hier aufstellen“, berichtet der ehemalige Banker. Dazu gibt es Lebensmittellieferanten und Sponsoren aus der Heimat zwischen Arlberg und Bodensee. Zu diesen zählen der Käseproduzent Rupp genauso wie der Hörbranzer Schnapserzeuger Prinz, während die Firma Doppelmayr als Sponsor in Erscheinung tritt. Auch der Caterer ist wie in Rio ein Vorarlberger – und zwar Ernst Seidl aus Götzis. Für Mennel persönlich bedeutete der Spatenstich des Österreichhauses in Pyeonchang eine psychologische Aufmunterung. „Nach der Ablehnung einer Olympiabewerbung in Tirol tut es gut, hier zu sein und etwas Positives begleiten zu dürfen.“ Mennel hatte sich leidenschaftlich für ein Ja zu einer Bewerbung Tirols für Olympia 2026 eingesetzt.
Auch ORF-Domizil
Mit dem Austria Haus dürfte aber nicht nur er eine Freude haben. Auf zwei Stockwerken und einer Fläche von 1200 m2 wird eine umfangreiche Infrastruktur zur Verfügung stehen – vom stilvollen Veranstaltungsambiente für Abend-Empfänge, Gala- und Tourismusabende, Backstube, Großküche und Bar über Welcome Area, Kamin-Lounge für Business-Talks, ORF-Studio, Pressekonferenzraum bis hin zu Büroeinrichtungen und Medienarbeitsplätzen. Darüber hinaus wird es – wie schon in London, Sotschi und Rio – einen öffentlich zugänglichen Außenbereich geben, mit dem Ziel, für Österreich als Tourismus- und Wirtschaftsstandort zu werben. 25.000 Gäste, darunter 66 Medaillengewinner und Russlands Präsident Wladimir Putin, waren es in Sotschi. Diese Zahl will man übertreffen.
Haus kostet 2,5 Millionen Euro
Dass der Winter zumindest vor dem Haus Austria ganz sicher ein richtiger Winter wird, garantiert eine Schneekanone. Sie soll für ein entsprechendes Ambiente bei Bedarf Schnee produzieren. Das Österreicher-Haus kostet 2,5 Milionen Euro und soll ausschließlich mit privaten Geldern finanziert werden. „Wir suchen dafür noch Sponsoren“, richtet Mennel einen Appell an die Wirtschaft. Seine versprochene Gegenleistung: „Eine Werbeplattform, wie sie besser nicht sein kann.“
„Nach der Ablehnung einer Olympiabewerbung in Tirol tut es gut, hier zu sein.“
Video
Klaus Hämmerle
aus Pyeongchang
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