Heimvorteil auf Abschiedstour

Sport / 21.03.2018 • 21:15 Uhr
Auf Tamara Bösch wartet am Samstag das erste Länderspiel in Vorarlberg. Im Sommer wird die 28-jährige Lustenauerin aufgrund eines Knorpelschadens ihre aktive Karriere beenden.GEPa
Auf Tamara Bösch wartet am Samstag das erste Länderspiel in Vorarlberg. Im Sommer wird die 28-jährige Lustenauerin aufgrund eines Knorpelschadens ihre aktive Karriere beenden.GEPa

Handball-Frauenteam mit Scheffknecht und Bösch in Bregenz gegen Portugal.

Bregenz Das Ziel ist die EM-Endrunde im Dezember in Frankreich und auf dem Weg dorthin legt Österreichs Handball-Frauenteam am Samstag in Bregenz einen Zwischenstopp ein. Nicht einmal 48 Stunden nach dem Duell in Tondela am Donnerstag (21.30 Uhr) steigt in der Handballarena Rieden das Rückspiel gegen Portugal. Nach dem überraschenden 27:25-Heimsieg Ende September gegen Olympiasieger Russland sieht sich Österreich erstmals in der Favoritenrolle. ÖHB-Teamchef Herbert Müller: „Für unsere junge Truppe ist es das erste Mal, dass sie in der Favoritenrolle sind, und auch das muss man lernen“, sagt Müller, der bei den letzten beiden Spielen gegen Portugal bereits auf der Trainerbank saß und weiß, was sein Team in Tondela erwartet: „Sie haben auswärts gegen Russland gut mitgehalten, spielen schnelles Handball und haben einige Legionärinnen mit viel individueller Klasse in ihren Reihen.“

Nach Operation zwölf Treffer

„In Blickrichtung EM-Endrunde haben die beiden Spiele auf jeden Fall richtungsweisenden Charakter. Um die Endrunde zu erreichen, müssen wir gegen Portugal vier Punkte holen“, betont Beate Scheffknecht. Die 28-jährige Lustenauerin unterzog sich vor wenigen Tagen einem operativen Eingriff an der rechten Fußsohle, da ihr überschüssiges Gewebe mit darunter liegendem Eiter Schmerzen bereitet hatte. Seit einer Woche ist sie aber wieder im Training und zeigte am Wochenende mit zwölf Toren beim 31:27-Erfolg ihres Thüringer HC in der deutschen Bundesliga, dass sie bereit ist für den Auftritt in ihrer Heimat. Zudem gab die Lustenauerin vor ihrem 92. A-Länderspiel bekannt, dass sie ihren seit 2015 laufenden Vertrag bei Thüringen bis Juni 2020 verlängert hat.

Bösch hört im Sommer auf

Während Deutschland-Legionärin Scheffknecht ihre Handballkarriere weiter vorantreibt, wird ihre engere Landsfrau Tamara Bösch im Sommer ihre Schuhe an den berühmten Nagel hängen. Allerdings erfolgt dies nicht ganz freiwillig: Nach mehreren Kniverletzungen und einem Knorpelschaden will die 28-jährige Lustenauerin nicht das Risiko von Folgeschäden eingehen. Trotzdem hat sich die Linkshänderin, die nach ihrem Wechsel 2016 vom Schweizer Serienmeister und Cupsieger Brühl St. Gallen zunächst eine Saison bei Leipzig und nach dessen Insolvenz nun beim HC Rödertal unter Vertrag steht, noch einmal dazu entschlossen, das rot-weiß-rote Teamtrikot überzustreifen. „Ich habe zwar 46 A-Länderspiele zu Buche stehen, aber noch nie mit dem ÖHB-Team in Vorarlberg gespielt. Schon alleine dies war ein schwerwiegender Grund für die Rückkehr ins Nationalteam“, betont Bösch.

Russland bezwingt Rumänien

Dass die Teilnahme an der Endrunde kein einfaches Unterfangen ist, zeigt der Blick auf die Tabelle. Durch den gestrigen 30:25-Heimsieg von Russland gegen Rumänien halten beide Teams nun bei vier Punkten. Da nur die Gruppen-Ersten und -Zweiten fix weiterkommen, geht es für Österreich auch darum, eventuell als bester Gruppen-Dritter aufzusteigen. Allerdings zählen dafür nur die Ergebnisse gegen die beiden Aufsteiger. Für Spannung ist also gesorgt.

Handball

13. Europameisterschaft der Frauen 2018 in Frankreich

Qualifikation, Gruppe 4, 3. und 4. Spieltag

Portugal – Österreich Donnerstag, 21.30 Uhr

Tondela, SR Vesovic/Mitrovic (MNE), live ORF Sport+

Österreich – Portugal Samstag, 20.15 Uhr

Handballarena Rieden Bregenz, SR Mandak/Rudinsky (SVK), live ORF Sport+

Tabelle: 1. Rumänien 3 2 0 1 93:71 +22 4

 2. Russland 3 2 0 1 87:77 +10 4

 3. Österreich 2 1 0 1 52:61 -9 2

 4. Portugal 2 0 0 2 41:64 -23 0

Bereits gespielt: Rumänien – Österreich 36:25 (18:11), Russland – Portugal 32:25 (13:14), Österreich – Russland 27:25 (13:16), Portugal – Rumänien 16:31 (5:16), Russland – Rumänien 30:25 (17:15); Die weiteren Termine: Rumänien – Russland, Sonntag, 18.30 Uhr; Portugal – Russland, 31. 5., 17 Uhr; Österreich – Rumänien, 31. 5., 18 Uhr (in Innsbruck), Rumänien – Portugal, 3. 6., 18 Uhr; Russland – Österreich, 3. 6., 15 Uhr (in Astrakhan)