In Altach soll es mit Alex Pastoor ein Holländer richten

52-jähriger Ex-SCRA-Spieler wird neuer Trainer beim Fußball-Bundesligaklub aus Vorarlberg
Altach Er ist zurück im Ländle und nimmt ab sofort auf der Trainerbank des Cashpoint SCR Altach Platz. Die Rede ist nicht vom „Fliegenden Holländer“ – einer Legende um einen niederländischen Kapitän des 17. Jahrhunderts und dessen Schwur, das Kap der Guten Hoffnung bis zum Jüngsten Tag versuchen zu umschiffen, sondern vom Holländer, der dem SCRA Flügel verleihen soll. Alex Pastoor heißt der neue Kapitän bzw. Trainer, der als Spieler bei Austria Lustenau und in Altach kurz vor und nach der Jahrtausendwende seine ersten Spuren in Vorarlberg hinterließ. Diese waren sehr positiv, wie sich ehemalige Weggefährten des 52-Jährigen im VN-Gespräch gerne erinnern.
In Lustenau war Pastoor einer von vier Niederländern – Armand Benneker (49), Clemens Zwijnenberg (48) und Eric Regtop (51) waren die weiteren – im Team. „Ich habe ihn schon als Gegenspieler aus der Ehrendivision gekannt“, erzählt Benneker und ergänzt: „Er war für jeden ein unangenehmer Gegner, weil aggressiv und ein guter Organisator.“ Als Mitspieler sei er ein absoluter Profi gewesen, „vor, im und nach dem Training“. Und als Mensch? „Sehr angenehm, und wenn man ihn näher kannte, ein echter Kumpeltyp. Wir pflegten dann auch noch länger einen losen Kontakt“, so Benneker. Als Trainer könne er seinen Landsmann nicht beurteilen. „Ich kenne nur die Pressegeschichten – und die waren doch sehr positiv.“
Viele Vorschusslorbeeren
Auch Altachs Sportvorstand Rudi Gussnig (49) attestiert dem neuen Trainer eine sehr menschliche Seite. Ein halbes Jahr spielten sie zusammen für den SCRA, dabei war für Gussnig vor allem eines augenscheinlich: „Er war ein absoluter Führungsspieler, auch wenn er oft zurückhaltend wirkte. Aber seine technisch gute und auch kämpferische Spielweise machten ihn auf dem Feld zu einer Führungsfigur. Und wenn er mal in der Kabine etwas sagte, dann hatte es auch Gewicht.“ Er jedenfalls freue sich auf ein Wiedersehen und sei schon gespannt auf seine Arbeit als Trainer. Wichtig sei, so Gussnig weiter, dass es auch sprachlich keine Barriere gebe.
Sowohl für Benneker als auch für Gussnig gehört Pastoor wohl zu den akribischen Arbeitern. Deshalb war es auch keine Überraschung, dass er die Altacher Mannschaft und deren Spieler sehr gut analysierte und beim Sieg der Cashpoint-Truppe in Wien gegen die Austria persönlich im Stadion war.
“Optimale Entscheidung”
Für Altachs designierten Klubpräsidenten Peter Pfanner (52) war bei der Auswahl zudem wichtig, dass sich Pastoor im Vorfeld sehr intensiv mit dem Umfeld und der Struktur des Vereins auseinandergesetzt hat. „Wir in Altach haben auch unseren Stolz. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Leute von der Sache überzeugt sind und sie uns auch das Gefühl vermitteln, unbedingt zu wollen.“ Den Vorwurf, der neue Trainer kenne die österreichische Liga nicht, kann er nicht nachvollziehen, weil: „Wir haben ein sehr gut funktionierendes Trainerteam, da sind durchaus andere Dinge gefragt. Mir es ist lieber, er bringt Erfahrung im Abstiegskampf mit.“ Dass er zudem Sparta Rotterdam in die holländische Ehrendivision geführt hat, sei ein weiterer Beweis dafür, dass man die „optimale Entscheidung“ (Pfanner) getroffen hat. Altachs neuer Klubchef erwartet sich vom 52-Jährigen „neue Impulse für die Mannschaft“. Pastoor selbst wird heute vorgestellt und soll am Mittwoch das erste Training leiten. Die Spiele in der Qualifikationsrunde werden ebenfalls am Mittwoch ausgelost, die Runde selbst beginnt am 30. März. Gespielt wird jeweils am Samstag um 17 Uhr. Beim Cashpoint SCR Altach wurde für die eine Play-off-Heimspielkartenaktion mit einem attraktiven Gewinnspiel gestartet.