Warum ein Gegentor dreifach wehtut

Cashpoint SCR Altach verliert das Heimspiel gegen Mattersburg mit 0:2 und Ousmane Diakité mit einer schweren Verletzung.
Altach So schnell können 90 Spielminuten in den Hintergrund geraten. So geschehen in Altach, wo kurz vor dem Anpfiff die Bestätigung des neuen Sportdirektors Christian Möckel (“Der Verein ist sehr ehrgeizig und zielstrebig, diese Einstellung gefällt mir”) bekannt gegeben wurde. Der 46-jährige Deutsche wurde mit einem Vertrag bis Sommer 2021 ausgestattet. Schließlich sorgte dann eine Szene in der 18. Minute dafür, dass den Zuschauern auf der Tribüne der Atem stockte. Bei einer erfolgreichen Abwehrhandlung verletzte sich Ousmane Diakité schwer. Der 19-jährige Mittelfeldspieler verdrehte sich das rechte Knie, musste vom Platz getragen werden und wurde zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gefahren. Eine Kreuzbandverletzung wird befürchtet. Und das direkt vor den Augen von Georg Zellhofer, der zusammen mit seiner Gattin die Partie aus dem Spielertunnel heraus beobachtete. Gespielt wurde natürlich auch, und da kassierte Altach eine bittere 0:2-Heimniederlage.
Viel Jugend, wenige Aktionen
Für Diakité kam mit Lars Nussbaumer (18) der nächste Youngster ins Spiel, die Altacher behielten dennoch das Geschehen am Platz in der Hand. Allein die in der Defensive konzentriert auftretenden Gäste machten den Raum eng und ließen nicht viele Bälle in die Tiefe zu. Damit blieben auch die Torraumszenen Mangelware. Kaum einmal schafften es die Pastoor-Schützlinge, in den Strafraum vorzudringen. Ausnahme blieben zwei Aktionen, wobei bei der ersten ein Fischer-Schuss (13.) nur knapp das Ziel verfehlte und bei der zweiten Berisha nach einem öffnenden Pass der Ball bei der Mitnahme vom Schienbein weg versprang und so Torhüter Alexander Kuster den berühmten Schritt schneller war (40.).
tipico Bundesliga
9. Spieltag
Cashpoint SCR Altach – SV Mattersburg 0:2 (0:0)
Altach, Cashpoint Arena, 3458 Zuschauer, SR Julian Weinberger (W)
Torfolge: 63. 0:1 Halper, 90./+ 2 0:2 Gruber (Foulelfmeter)
Gelbe Karten: 50. Gruber, 52. Malic, 65. Halper, 84. Behounek (alle Mattersburg/alle Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: 90. Maak (Altach/wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: 85. Kobras (Altach/Notbremse)
Cashpoint SCR Altach (4-2-3-1): Kobras; Thurnwald, Maak, Zwischenbrugger, Schreiner; Oum Gouet (70. Pangop), Diakité (20. Lars Nussbaumer); Gebauer, Tartarotti (70. Gschweidl), Fischer; Mergim Berisha
SV Mattersburg (4-2-3-1): Kuster; Patrick Salomon, Malic (77. Behounek), Rath, Lercher (70. Hart); Erhardt, Jano; Gruber, Kuen, Halper; Bürger (81. Olatunji)
Auch nach der Halbzeit versuchten die Hausherren, die nach Marco Meilinger nun mit Diakité den nächsten Langzeitausfall zu beklagen haben, die Ordnung im Spiel aufrechtzuhalten. Wirklicher Spielfluss kam deshalb nur selten auf, weil zu sehr Bedacht auf die Sicherheit gelegt wurde. Doch plötzlich war es da, das erste Tor des Spiels – und das auf der Seite der Gäste. Weil Kuen im Mittelfeld nur begleitet wurde und Christoph Halper schließlich ungehindert aus gut 18 Metern abziehen konnte. Das Leder schlug im langen Eck ein, auch wenn sich Goalie Martin Kobras extrem streckte (63.). Ein Treffer wie ein Weckruf, denn nun musste Altach mehr Risiko eingehen und sich dadurch Räume auftaten. Schnell gab es auch die erste Möglichkeit, doch Christian Gebauer vergab allein vor Kuster (65.).
Umstellungen und zwei Ausschlüsse
Mit zwei Wechseln und einer Systemumstellung gab es nach 70 Minuten einen klaren Auftrag von der SCRA-Bank. Pastoor stellte in der Abwehr auf eine Dreierkette um, zog Zwischenbrugger ins Mittelfeld und Fischer in die zentrale Offensivposition. Der Plan war klar: Druck machen und zum Torschuss kommen. Doch es kam ganz anders. Erst patzte Emanuel Schreiner. Dessen missratener Rückpass in den Lauf von Olatunji wurde Goalie Martin Kobras zum Verhängnis, weil er sich nur noch mit einer Notbremse außerhalb des Strafraums zu helfen wusste. Schiedsrichter Julian Weinberger zögerte nicht lange und zog die Rote Karte (85.). Weil aber alle Wechsel schon getätigt waren, zog Jan Zwischenbrugger das Torhütertrikot für die letzten Minuten über. Keine drei Minuten später flog auch noch Matthias Maak vom Platz, weil sich der Verteidiger zwei Gelb-Fouls innert drei Minuten leistete. Das zweite hatte zudem noch einen Strafstoß zur Folge. Diesen verwandelte Andreas Gruber schließlich sicher zum 2:0-Erfolg für die Burgenländer.